Leihmütter-Skandal

21 misshandelte Kinder aus Luxusvilla gerettet

In Los Angeles hat die Polizei 21 misshandelte Kinder aus einer Luxusvilla gerettet. Die Verdächtigen: ein Ehepaar mit Leihmütter-Agentur.
Newsdesk Heute
18.07.2025, 22:19
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21 Kinder befinden sich in der Obhut der Jugendbehörde des US-Staates Kalifornien: Die Minderjährigen waren am Mittwochabend von Sicherheitskräften aus einer knapp vier Millionen Euro teuren Villa mit neun Schlafzimmern in Los Angeles geholt worden. Die Kinder sollen schwer misshandelt worden sein.

Die Ermittlungen haben begonnen, als ein zwei Monate altes Baby mit schweren Kopfverletzungen ins Spital kam. Mit einem Durchsuchungsbefehl beschlagnahmte die Polizei Überwachungskameras in der Villa – und machte alarmierende Entdeckungen. Die Eltern der 21 Kinder seien daraufhin festgenommen worden, schreibt die "Los Angeles Times". Dem 65-jährigen Guojun Xuan und der 38-jährigen Silvia Zhang wird nun Kindesgefährdung vorgeworfen.

Guojun Xuan und Silvia Zhang betreiben Leihmütter-Agentur

"Die verbalen und körperlichen Disziplinarmaßnahmen waren so streng, dass sie den Verdacht auf Kindesmissbrauch im Haus untermauerten", erklärte Polizeichef Kollin Cieadlo aus dem Vorort Arcadia.

"Viele der Kinder wurden durch Leihmutterschaft geboren, und anschließend übernahmen der Mann und die Frau im Haus die Vormundschaft für diese Kinder. Wir gehen davon aus, dass ein oder zwei Kinder biologisch von der Mutter geboren wurden", fügte Cieadlo hinzu.

Das Paar betreibt offenbar eine Leihmütter-Agentur. Die Kinder behielten Xuan und Zhang aber dann selbst. "Es ist schrecklich, verstörend und emotional belastend", sagte Kayla Elliot, eine vom Paar beauftragte Leihmutter. Sie sagt, die beiden hätten ihr gegenüber behauptet, nur noch ein weiteres Kind gehabt zu haben. Elliot hofft nun, das Sorgerecht für das Kind zu bekommen, das sie für die Adoptiveltern bekommen hat.

"Das riecht nach Kinderhandel"

"Diesen Agenturen sollen wir vertrauen und ihren Anweisungen folgen, bis sich herausstellt, dass die ganze Sache ein Betrug war und die Eltern Eigentümer der Agentur sind – das wurde vorher überhaupt nicht offengelegt", sagte die Leihmutter weiter.

"Diese Kliniken, diese Agenturen werden von keiner Aufsichtsbehörde reguliert", erklärt Kallie Fell, Geschäftsführerin des gemeinnützigen Center of Bioethics and Culture. Fell arbeitet mit Elliot zusammen. Sie sagt, dass es nicht illegal sei, mehr als 20 Kinder durch Leihmütter zu bekommen, aber es wirft ernsthafte Fragen auf, warum Menschen so etwas tun.

"Für mich riecht das nach Menschenhandel, nach Kinderhandel", sagte Fell. "Was ist der Zweck, durch diese assistierten Reproduktionstechnologien so viele Kinder zu Hause zu haben?"

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