69 m² Wohnfläche

2.400 Euro Miete! Darum kostet Wiener Wohnung so viel

Kino, Dachgarten und Co-Working Space – das alles bietet ein Neubau im 20. Bezirk. Doch der Mietpreis sorgt für viele Fragezeichen.
Christoph Weichsler
08.06.2025, 18:27
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Der 20. Wiener Gemeindebezirk, die Brigittenau, galt lange als Alternative für alle, die stadtnah, aber dennoch leistbar wohnen wollten. Das scheint sich jetzt zu ändern: In der Dresdner Straße wird für eine 69m² große Neubauwohnung mittlerweile eine Warmmiete von 2.400,75 Euro verlangt.

Der Quadratmeterpreis liegt somit bei rund 34,80 Euro – brutto, ohne Heizkosten. Zum Vergleich: Der aktuelle Durchschnittsmietpreis in Wien liegt laut ImmoScout24 bei rund 20,40 Euro pro Quadratmeter.

Kinosaal, Yoga-Raum, Dachgarten – und das alles inklusive

Die Wohnung liegt in einem neuen Hochhausprojekt mit insgesamt 360 Einheiten im 27. von 29 Etagen. Sie ist hochwertig ausgestattet: Parkettboden, Fußbodenheizung, Deckenkühlung, Steinarbeitsplatte in der Küche. Die Immobilie ist auch schon vollmöbliert – wer will, kann sprichwörtlich mit dem Koffer einziehen.

Besonderes Highlight: In den oberen Etagen genießen Bewohner einen 360-Grad-Blick über Wien – Stephansdom, Kahlenberg, Prater, Donau und Augarten – alles liegt einem hier zu Füßen. Dazu kommen Angebote, die an ein Boutique-Hotel erinnern: eigener Kinosaal, Podcast-Raum, Gaming-Lounge, Fitnessstudio, Yoga-Zone und Private-Dining-Bereich. Oben drauf: ein begrünter Dachgarten mit Spielplatz und Sonnenplattform – für alle Bewohner zugänglich.

Ein Garagenplatz in der hauseigenen Tiefgarage kostet zusätzlich 192 Euro im Monat. Die Heizkosten werden separat verrechnet. Der Mietvertrag läuft drei Jahre, mit einem Jahr Kündigungsverzicht. Die Hausverwaltung ist wochentags vor Ort erreichbar.

Vermarkterin:"Bezirk hat sich stark entwickelt"

Die EHL Wohnen GmbH vermarktet das Projekt. Geschäftsführerin Karina Schunker erklärt gegenüber "Heute":

„Die Brigittenau hat in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erlebt – sowohl was die Infrastruktur als auch das Wohnumfeld betrifft.“
Karina SchunkerGeschäftsführerin EHL Wohnen

Man habe sich bei der Planung bewusst für diesen Standort entschieden: "Die Nähe zur Donauinsel, die gute Erreichbarkeit durch U-Bahn und S-Bahn und die Entwicklung des Nordwestbahnhofs machen das Grätzel zunehmend attraktiver – auch für Menschen, die bewusst stadtnah, aber mit hoher Wohnqualität leben möchten."

"Projekt bedient Zielgruppe, die genau das sucht"

Laut Schunker verzeichnet EHL eine spürbar gestiegene Nachfrage nach durchdachten Mietkonzepten mit Gemeinschaftsflächen: "Das klassische Wohnen verändert sich. Immer mehr Menschen legen Wert auf Services wie Co-Working, Fitness oder Gemeinschaftsräume direkt im Haus – das schafft Lebensqualität, gerade in urbanen Lagen."

Und weiter: "Das Projekt bedient vor allem eine Zielgruppe, die genau das sucht: ein unvergleichbares Produkt mit Komfort, moderner Architektur und eine gute Anbindung ohne Verzicht auf Rückzugsräume."

Zwischen Aufwertung und Realität

Ob 2.400 Euro für 69 Quadratmeter in der Brigittenau das neue Normal wird? Noch ist das eher die Ausnahme. Aber das Beispiel zeigt, wohin die Reise geht: Auch in Bezirken, die lange als leistbar galten, erreichen einzelne Projekte inzwischen Preisregionen, die früher undenkbar waren.

Ein Preis, der viele überrascht – aber offenbar seine Zielgruppe findet. Wohnen in Wien verändert sich. Auch dort, wo man es lange nicht erwartet hätte.

{title && {title} } CW, {title && {title} } 08.06.2025, 18:27
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