Martyrium in Wien

400 ICE-Passagiere steckten stundenlang im Tunnel fest

Die Bahnfahrt hatte gerade erst begonnen, als der ICE in einem Tunnel bei Wien liegenblieb. Die Passagiere mussten sich stundenlang in Geduld üben.
Michael Rauhofer-Redl
26.07.2025, 21:40
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Rund 400 Fahrgäste sind in der Nähe von Wien nach einer technischen Panne aus einem ICE der Deutschen Bahn gerettet worden. Der ICE 90 "Donauwalzer" sei in einem Eisenbahntunnel stehengeblieben, sagte ein Sprecher der österreichischen Bahnen ÖBB der Nachrichtenagentur APA. Die Passagiere wurden zu einem Ersatzzug gebracht.

Der Zug war um 13.13 Uhr gestartet, die Panne passierte nach Angaben des Sprechers um 13.30 Uhr. Zuerst hieß es, es handle sich um eine Verzögerung "von fünf bis zehn Minuten", schreibt die "Kronen-Zeitung". Die Evakuierung sei jedoch am frühen Abend noch im Gange gewesen.

"Keiner weiß, wie es weitergeht"

Ingenieure hätten zunächst überlegt, den Zug abzuschleppen. Schließlich sei aber entschieden worden, einen Ersatzzug bereitzustellen. Doch auch dieser dürfte Probleme gehabt haben. "Es gibt keine Kommunikation. Keiner weiß, wie es weitergeht", so ein Fahrgast zu einer Zeitung. Um 19 Uhr seien schließlich Busse gekommen, berichtet ein Leser der "Kronen-Zeitung". Für ihn sei die Sache jedoch erledigt – er fahre nun mit der S-Bahn wieder zurück nach Wien.

Geduld war gefragt

Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte am Abend in Berlin, es habe eine technische Störung am Zug gegeben. Betreiber seien aber auf dem Abschnitt im Nachbarland die Österreichischen Bundesbahnen gewesen.

Nach Medienberichten saßen die Passagiere teils im Dunkeln und ohne Klimaanlage stundenlang fest. Der ICE sei auf dem Weg nach Hamburg gewesen. Im Einsatz waren zahlreiche Rettungskräfte. Über Verletzte gab es keine Angaben.

Abschleppen technisch nicht möglich

Ein Unternehmenssprecher der ÖBB erklärt gegenüber "Heute", dass ein Abschleppen technisch nicht möglich war. Deshalb sei entschieden worden, "dass die Passagiere im Tunnel in einen Ersatzzug umsteigen. Der Umstieg erfolgte in Absprache und Unterstützung mit den Blaulichtorganisationen, denen unser Dank für ihre rasche Hilfe gilt".

Einzelne Personen haben die Ersatzgarnitur dann entgegen der offiziellen Anordnung verlassen und sich im Tunnel vom Zug wegbewegt. Daher war eine neuerlichen Notabschaltung des Stroms notwendig. Gemeinsam mit den Einsatzkräften wurde daher entschieden, dass es zu einem Ausstieg aller Fahrgäste aus dem Tunnel an die Oberfläche kam.

Der Tunnel muss nun auf die besagten Personen abgesucht werden, es kommt somit weiter zur Umleitung der Fernverkehrszüge und damit Verspätungen.

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