Es sollte eine ganz normale Zugfahrt von Wien nach Oberösterreich werden – stattdessen endete die Reise für einen "Heute"-Leser in einem der schlimmsten Zug-Erlebnisse seines Lebens: Der ICE blieb mitten im Tunnel bei Hadersdorf stehen, stundenlang. Stromausfall, Hitze, Dunkelheit – und keinerlei Information.
"Plötzlich ging das Licht aus, die Klimaanlage fiel aus – und dann: nichts mehr. Kein Ton, keine Durchsage", erinnert sich der Betroffene. Er saß zu diesem Zeitpunkt gerade im ICE 90 "Donauwalzer", der um 13.13 Uhr vom Wiener Hauptbahnhof in Richtung Hamburg abgefahren war.
Kurz nach der Station Meidling blieb der Zug stehen – mitten im Tunnel, mitten im Nirgendwo. "Wir waren dort in überhitzten Waggons im Dunkeln insgesamt fünf Stunden gefangen", erzählt er. "Man fühlte sich wie in einem Käfig. Und keiner kam."
Während die Passagiere in den Waggons schwitzten, irrten laut ÖBB einige Personen eigenmächtig durch den Tunnel. Eine gefährliche Aktion, die eine weitere Stromabschaltung und eine komplette Durchsuchung nötig macht.
Mit 80 Einsatzkräften, Evakuierungsbussen und Notbeleuchtung gelang es, die rund 400 gestrandeten Fahrgäste über Notausgänge ins Freie zu bringen.
Der "Heute"-Leser fuhr danach frustriert zurück nach Wien. Sein eigentliches Ziel, ein Sportevent mit Top-Athleten, erreichte er nicht. "Ich wollte einfach live dabei sein – aber ich kam nicht einmal aus Wien raus", erzählt er enttäuscht.
Als wäre das nicht genug, war die ICE-Panne bereits das zweite Zug-Desaster in kurzer Zeit für den Leser. Anfang Juni wollte er nach Italien reisen – wieder Richtung Westen. Auch da endete die Fahrt in Wien-Meidling. Während eines kurzen Halts wurde er von einer älteren Frau angesprochen – im selben Moment griff ein Komplize unbemerkt in das Gepäckfach über ihm. "In zwei Sekunden war der Fotorucksack mit Kameraausrüstung im Wert von rund 6.000 Euro weg", schildert er.
"Ich bin eigentlich übervorsichtig – aber ich hatte keine Chance." Auch dieser Diebstahl geschah mitten im Zug – wir berichteten vor Wochen über einen ähnlichen Vorfall.
Trotz beider Vorfälle – fünf Stunden Tunnel-Schrecken und einem professionellen Diebstahl – gibt der Mann die Bahn nicht auf. Für das kommende Wochenende hat er schon das nächste Ticket: "Ich fahre wieder mit dem Zug – wird schon klappen."