Die Landespolizeidirektion Wien will offenbar die Öffnungszeiten eines Großteils der Polizeiinspektionen in der Bundeshauptstadt weiter einschränken. Schon seit 1. Oktober 2023 sind 52 der 81 Polizeiinspektionen am Abend und in der Nacht geschlossen – Parteienverkehr gibt es noch zwischen 7 und 19 Uhr. Durchgehende Parteienverkehrszeiten (24 Stunden) gibt es nur noch an ein bis maximal drei Standorten pro Bezirk.
Jetzt kommen weitere Einschnitte! Aufgrund "positiver Erfahrungen aus dem Probebetrieb" des seit 2023 eingeschränkten Parteienverkehrs werden die Maßnahmen nun auch auf den Sonn- und Feiertag ausgeweitet. "Um sich so noch intensiver den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung zu widmen und weiter den Fokus auf den Kernbereich der polizeilichen Aufgaben, dem exekutiven Außendienst, zu setzen", wird LPD-Sprecherin Anna Gutt im ORF zu den Hintergründen zitiert.
Betroffen von diesen ab 1. Juli in Kraft tretenden Einschnitten sind "alle 52 Polizeiinspektionen, die ohne 24-stündigen Parteienverkehr besetzt sind" – also genau jene, die schon jetzt des nächtens geschlossen sind. An Sonn- und Feiertagen gibt es an den übrigen 29 Standorten weiterhin die Möglichkeit Anzeige zu erstatten.
Der Bedarf an rund um die Uhr geöffneten Polizeiinspektionen sei "in diesem Ausmaß nicht mehr gegeben", heißt es seitens der LPD.
Walter Strallhofer von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter sieht dadurch eine Mehrbelastung auf die verbliebenen Dienststellen zukommen, da in Summe weniger Polizisten an Sonn- und Feiertag im Dienst sein dürften. "Ich halte es für eine Sparmaßnahme aufgrund der budgetären Situation", kritisiert der Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG), Gerhard Zauner.
Auch Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp schlägt Alarm. Er warnt warnt vor dem "Kahlschlag bei der Sicherheit. Mehr lesen: