Ehrenamt mit Sinn

80h-Woche – Gastro-Chef rettet nach Feierabend Leben

Vier Lokale, eine Rooftop-Bar – und trotzdem steht Adam G. regelmäßig im Rettungswagen. Seit zehn Jahren hilft er ehrenamtlich beim Roten Kreuz.
Hannah  Maier
05.12.2025, 06:30
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"Mir wird nicht fad in meinem Leben", sagt Adam G. Seit über 25 Jahren ist der Wiener selbstständig, betreibt in der Stadt vier Lokale, eine Rooftop-Bar und setzt Festivalprojekte um. Doch weil das alles noch nicht genug ist, hilft er zweimal in der Woche ehrenamtlich als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz – fährt auf Einsätze, leistet erste Hilfe und rettet Leben.

Kinderspital, Pflegenotruf, Rettungsdienst

"Ich habe schon immer gerne anderen geholfen und finde es toll, der Gesellschaft etwas zurückzugeben", erzählt der 43-Jährige. Seit zehn Jahren ist er beim Roten Kreuz, unterstützte zunächst kranke Kinder und ihre Familien im St. Anna Kinderspital, war dann beim Pflegenotruf "SozialRuf", und arbeitet mittlerweile das zweite Jahr ehrenamtlich als Rettungssanitäter.

Der Wiener möchte Menschen helfen und mit seiner Tätigkeit der Gesellschaft etwas zurückgeben.
WRK/Markus Hechenberger

Die staatlich geprüfte Ausbildung zum Rettungssanitäter hat er absolviert. "Das erste Jahr war besonders intensiv. Ich habe 700 Stunden in Ausbildung und Praxis investiert", erzählt Adam. Gelohnt hat es sich allemal: Ein bis zweimal pro Woche ist er im Rettungsdienst, fährt Einsätze, transportiert Patienten ins Krankenhaus oder betreut sie vor Ort und leistet erste Hilfe. "Ich mag vor allem die Vielfalt der Tätigkeit", sagt Adam.

Bis zu 80 Arbeitsstunden pro Woche

Sein Hauptberuf beansprucht bereits acht bis zwölf Stunden täglich. Zusätzlich leistet Adam beim Roten Kreuz zwei Dienste pro Woche, die jeweils sechs bis zwölf Stunden dauern. Insgesamt kommt er damit auf mehr als 80 Arbeitsstunden. Dennoch empfindet der Wiener sein Engagement als "wertvolle Tätigkeit und wichtigen Ausgleich", wie er sagt. "Rettungsdienst und Feuerwehr sind auf freiwillige Mitarbeiter angewiesen. Wir werden gebraucht."

"Es geht um das Zwischenmenschliche"

Sein größtes Anliegen bei jedem Einsatz ist es, den Patientinnen und Patienten ein Lächeln zu entlocken. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm der Einsatz bei einer älteren Dame. Sie musste wegen Beschwerden ins Krankenhaus gebracht werden. "Sie wirkte sehr einsam und traurig", erzählt Adam. "Während der Fahrt habe ich eine halbe Stunde mit ihr gesprochen. Am Ende bedankte sie sich herzlich und sagte, ich hätte sie sehr glücklich gemacht."

Solche Momente sind für den Wiener der wichtigste Grund für sein ehrenamtliches Engagement – und dafür, dass er es noch so lange wie möglich fortsetzen möchte. "Ich freue mich auf jeden Dienst, der noch kommt", sagt er.

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