Erstes Land weltweit

Ab August! Hier gibt's die erste Impfung gegen Tripper

In England wird ab August 2025 erstmals gegen Tripper (Gonorrhö) geimpft. Allerdings wird sie nicht allen Menschen zur Verfügung stehen.
Heute Life
24.05.2025, 08:29
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Wie offizielle Stellen bekannt gaben, soll in England im Rahmen eines weltweit ersten Programms ein Impfstoff gegen die sexuell übertragbare Infektion Tripper (Gonorrhö) eingeführt werden.

Allerdings wird sie nicht für alle Menschen verfügbar sein. Der Schwerpunkt liegt auf schwulen und bisexuellen Männern mit mehreren Sexualpartnern oder die eine sexuell-übertragbare Krankheit in der Vergangenheit hatten.
Allerdings steht es den Ärzten frei, nach eigenem Ermessen zu handeln und den Impfstoff auch Personen anzubieten, bei denen ihrer Ansicht nach das Risiko ebenso hoch ist.

Tripper (Gonorrhö) hat nicht immer Symptome, aber kann – bei Männern und Frauen – grünen oder gelben Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen sowie Schmerzen und Beschwerden im Rektum verursachen. Bei Frauen können Unterleibsschmerzen oder Zwischenblutungen auftreten. Viele Betroffene haben jedoch keine Symptome.

Die Krankheit wird normalerweise beim Sex ohne Kondom übertragen.

Meningokokken B-Impfung wirkt auch gegen Tripper-Erreger

Der Impfstoff wurde nicht speziell für Gonorrhö entwickelt. Es handelt sich um den Impfstoff gegen Meningitis B, eine schwere bakterielle Infektion, die zu Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis führen kann. Er wird Säuglingen im Alter von acht Wochen, 16 Wochen und einem Jahr verabreicht. Aber die Bakterien, die die beiden Krankheiten verursachen, sind so eng miteinander verwandt, dass die MenB-Impfung die Zahl der Gonorrhö-Fälle offenbar um etwa ein Drittel senken kann.

Der Impfstoff ist nur zu 30-40 % wirksam, aber England hofft, dass er die steigenden Infektionszahlen umkehren wird. In Großbritannien sind die 16- bis 25-Jährigen, schwule und bisexuelle Männer sowie Menschen schwarzer und karibischer Abstammung am stärksten von Gonorrhö betroffen. Im Jahr 2023 überstieg die Zahl der Gonorrhoe-Fälle in England 85.000, die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1918. Zudem gab es Warnungen, dass einige Stämme gegen Antibiotika resistent seien.

Antibiotika-Resistenz als großes Problem

Bei der Entscheidung geht es nicht nur um die Rekordzahlen der Fälle. Die Behandlung von Gonorrhö wird immer schwieriger. Die meisten Fälle werden mit einer einzigen Dosis Antibiotika behandelt, aber das Bakterium, das Gonorrhö verursacht, entwickelt seit 80 Jahren immer wieder Resistenzen gegen unsere Antibiotika. Dies geschieht auch bei den derzeitigen Behandlungen, weshalb einige Ärzte befürchten, dass Gonorrhö eines Tages unbehandelbar werden könnte.

Weniger Infizierte und mehr Kostenersparnis

Wie viele Menschen sich impfen lassen werden, ist ungewiss. Hochrechnungen des Imperial College London zeigen jedoch, dass die Impfung, wenn sie sich als populär erweist, 100.000 Fälle verhindern und dem britischen Gesundheitssystem in den nächsten zehn Jahren fast 8 Millionen Pfund einsparen könnte.
In den kommenden Wochen werden geeignete Patienten ermittelt und kontaktiert. Die Impfung wird ihnen ab dem 1. August über die von den örtlichen Behörden beauftragten Dienste für sexuelle Gesundheit angeboten.

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