Deutschland

Abgelehnter Asylbewerber stieß 16-Jährige vor Zug

Ein 31-jähriger Iraker soll in Friedland eine 16-Jährige vor einen Güterzug gestoßen haben. DNA-Spuren belasten ihn schwer.
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30.08.2025, 07:48
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Zwei Wochen nach dem tödlichen Unfall am Bahnhof Friedland im deutschen Bundesland Niedersachsen sitzt ein 31-jähriger Iraker in der Psychiatrie. Er steht unter dringendem Verdacht, am 11. August eine 16-Jährige vorsätzlich vor einen einfahrenden Güterzug gestoßen zu haben, wie die "Bild"-Zeitung schreibt. Das Mädchen wurde erfasst und starb noch am Tatort.

Ursprünglich war die Polizei von einem Unfall ausgegangen. Doch an der Schulter des Opfers fanden Ermittler eindeutige DNA-Spuren des Verdächtigen. "Die Menge lässt eine bloße Berührung ausschließen, es muss eine kräftige Einwirkung gewesen sein", erklärte Oberstaatsanwalt Andreas Buick. Videoaufnahmen vom Bahnhof gibt es nicht.

DNA-Analyse brachte Durchbruch

Kurz vor der Tat war die Polizei wegen eines randalierenden Mannes alarmiert worden. Vor Ort trafen die Beamt:innen den späteren Beschuldigten, der sie selbst zu dem Bahnsteig führte, wo die Jugendliche bereits tot lag. Ein Alkoholtest ergab 1,35 Promille. Da es zunächst keine Beweise gab, wurde er entlassen. Erst die DNA-Analyse brachte den Durchbruch, wie die Zeitung weiter schreibt.

Der Iraker war bereits mehrfach polizeilich aufgefallen. Sein Asylantrag wurde 2022 abgelehnt, eine Abschiebung nach Litauen wäre seit März 2025 möglich. Wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe saß er kürzlich eine Ersatzfreiheitsstrafe ab. Auch soll er mehrfach unter falschem Namen aufgetreten sein.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der Mann nun nicht in Untersuchungshaft, sondern in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Hintergrund sind psychische Auffälligkeiten und eine frühere Diagnose "paranoide Schizophrenie". Ob im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe oder eine dauerhafte Unterbringung droht, ist offen.

Ein mögliches Motiv bleibt unklar. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die 16-Jährige ein Zufallsopfer war.

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