Sie wollten nur frühstücken, shoppen und dann heim – so hatten sich Katharina S. (35) und ihre Freundin den Vormittag im Einkaufszentrum Frunpark in Asten (Bez. Linz-Land) vorgestellt. Doch am Ende blieben sie nicht nur im Stau stecken, S. bekam auch noch eine 75-Euro-Parkstrafe aufgebrummt.
Dass man beim Frunpark nur maximal vier Stunden stehen darf, hatte die 35-Jährige bei ihrem Besuch am 30. Mai sehr wohl bedacht: "Wir haben gemerkt, dass schon drei Stunden vergangen sind, dann haben wir uns auf den Heimweg gemacht", erzählt sie im "Heute"-Gespräch.
Doch am Parkplatz herrschte Chaos: Wegen eines Lkw-Unfalls auf der Wiener Straße (B1) gab es einen kilometerlangen Stau – auch die Ausfahrt vom Parkplatz war blockiert. S. musste über eine Stunde im Auto ausharren. Am Ende summierte sich ihre "Parkzeit" auf vier Stunden und 20 Minuten.
Die Rechnung kam prompt aus Wien: Die 35-Jährige wurde wegen eines angeblichen Parkverstoßes belangt. Dabei konnte sie das Gelände schlichtweg nicht verlassen. "Ich habe an dem Vormittag über 300 Euro dort gelassen, meine Freundin auch. Dass ich jetzt noch 75 Euro zahlen soll, ist eine Frechheit", ärgert sie sich.
Dass es dort Regelungen braucht, sieht S. ein. Aber: "Der Unfall als Grund ist ja nachvollziehbar." Sie schickte alle notwendigen Beweise dafür an die Firma Loyal Parking – sie betreibt das System. "Als Antwort kam kurz und knapp, dass das zu zahlen ist." Eine Anfrage an den Frunpark sei gleich gänzlich unbeantwortet geblieben.
Irritierend für die Betroffene: die kurze Zahlungsfrist. Der Brief aus Wien flatterte am 26. Juni ins Haus, bezahlt hätte sie bis 28. Juni werden sollen. Für Katharina ein klarer Fall von Einschüchterung: "Die Firma schreibt sehr aggressiv. Ich glaube, viele zahlen einfach aus Angst."
Die 35-Jährige denkt aber gar nicht erst daran, das Geld zu überweisen: "Ich werde es nach wie vor nicht zahlen. Das ist so eine Abzocke!" Auch einen Anwalt hat S. mittlerweile eingeschaltet – er warnte schon vor dem nächsten Schritt: Ein Drohschreiben der Wiener Firma sei wahrscheinlich. Die Frau will es auf eine Klage ankommen lassen.
