"Heute" berichtete in den letzten Jahren über eine fiese Parkplatz-Abzocke in Wien: Diverse Firmen haben auf leerstehenden Grundstücken in der Bundeshauptstadt Kameras aufgestellt und die Einfahrten abgefilmt. Wer vor der Einfahrt stehen blieb oder auch nur für wenige Sekunden dort sein Fahrzeug wendete, bekam einen Drohbrief mit extrem hohen Geldforderungen.
In den Schreiben forderten Anwälte im Namen der dubiosen Firmen mehrere Hundert Euro von den Autobesitzern. Wer nicht zahlte, sollte wegen einer Besitzstörung geklagt werden. Über Jahre hinweg schien das ein lukratives Geschäftsmodell für die Hintermänner zu sein. Für die betroffenen Autofahrer bedeuteten die Strafzahlungen finanzielle Sorgen und Ängste.
Einer der Hintermänner, der mit den Firmen "Franz-Eduard-Matras-Gasse 5-7 Projektentwicklung GmbH", "PV22 Parkplatzvermietung GmbH" und "D-22 Construction GmbH" jahrelang gut abkassiert haben dürfte, hat seine alten Unternehmen inzwischen geschlossen und widmet sich nun dem Verkauf von Streetfood.
M. B. hat nun ein neues Geschäftsfeld erschlossen: Backhendl und Zwiebelrostbraten zum Mitnehmen. Er selbst hat, neben seiner Tätigkeit als professioneller Parkplatzüberwacher, Tourismus studiert und bei privaten Dinnerpartys die Freude am Kochen entdeckt.
"Heute" wollte von B. wissen, warum er sich von dem Geschäft mit den Besitzstörungsklagen abgewendet hat und jetzt auf schmackhaftes Streetfood setzt.
Doch die Kontaktversuche gestalteten sich schwieriger als gedacht – eine Antwort blieb trotz mehrfacher Anfrage bislang aus. Bleibt nur zu hoffen, dass die Backhendl für mehr Freude sorgen als die Besitzstörungsklagen bei den abgestraften Autofahrern.
