Vergnügungsfahrten sehen anders aus – aber was muss, das muss. Im Sommer wird wieder gebuddelt, gebaggert und gebaut. Insgesamt 11 Kilometer neue Gleise und 45 Weichen verpassen dem Öffi-Netz ein Upgrade. Besonders betroffen: die U4 und zahlreiche Bim-Linien.
Die grüne U-Bahnlinie wird heuer zwischen Schottenring und Friedensbrücke runderneuert. Tunneldecke und Träger bekommen ein Makeover. Heißt: Die U4 fährt geteilt – von Hütteldorf bis Schottenring und von Heiligenstadt bis Friedensbrücke. Dazwischen rollen der Ersatzbus E4 sowie die Linie D. Parallel zur teilgesperrten U4 wird auch die S-Bahn-Stammstrecke in den Sommerferien abschnittsweise gesperrt – das führt zu dichteren Intervallen bei U6, 2, 30 und 31.
Der 49er ist zurück: Ab 30. Juni fährt die Bim wieder regulär durch den 14. und 15. Bezirk. In der Jörgerstraße dagegen beginnt ein großer Umbau für den 43er. Er fährt von Neuwaldegg bis Elterleinplatz – und dann über eine Sonderstrecke nach Gersthof. Wer weiter in die Stadt will, steigt in der Vinzenzgasse einfach in den 42er um. Die Linien 2 und 44 fahren dafür häufiger.
Am Kärntner Ring, Universitätsring und Schubertring werden im Juli und August fleißig Schienen getauscht. Das betrifft die Linien D, 1, 2 und 71. Letzterer wird sogar gekürzt – und fährt nur zwischen Enkplatz und Kaiserebersdorf. Dafür übernimmt ein Ersatzbus 71E das Zepter zwischen Karlsplatz und St. Marx.
Auch im Süden wird's eng: Am Margaretengürtel bekommt die Strecke der Linien 6 und 18 ein Update. Die Linie 18 pausiert komplett, der 6er fährt nur bis Meidling. Die Ersatzbuslinie 6E fährt zwischen Westbahnhof und Eichenstraße. Die Linie 62 wird bei der Kliebergasse umgeleitet. Ersatz bieten die Linie 1 und die Badner Bahn.
Ab 28. Juli heißt es für die Linie 37: Pause! Die Strecke rund um die Hohe Warte wird saniert, dafür verstärkt die 38er ihre Intervalle. Zusätzlich helfen D, 10A, 38A und 39A aus.
Neben den Baustellen wächst das Netz: Im Herbst kommen mit den Linien 12 und 27 zwei neue Straßenbahnen dazu. Und seit Anfang Juni wird bereits an der Verlängerung des 18ers bis zum Stadion gearbeitet.
Wer glaubt, dass Wien jetzt stillsteht, irrt. Die Wiener Linien setzen Ersatzbusse, größere Bims und dichtere Intervalle ein – z.B. bei der Linie 44. WienMobil Rad, der Hüpfer oder Shuttle-Angebote sorgen dafür, dass auch in der Bauzeit niemand strandet.
Die Wiener Linien nehmen's mit Humor: Unter dem Motto "Besser grantige Mienen als hiniche Schienen" wird auch heuer mit Witz und Ehrlichkeit für Verständnis geworben. Und ehrlich: Ein bissl granteln gehört im Wiener Sommer sowieso dazu.