Kichererbsen sind voll im Trend – nicht nur bei Vegetariern und Veganern. Sie sind eine hervorragende Quelle für Proteine und Ballaststoffe, haben darüber hinaus große Mengen an Folsäure, Eisen und Zink. Doch: In vielen Produkten verstecken sich auch schädliche Stoffe.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 25 Produkte in Dosen, Gläsern und im Tetrapak, aus Diskontern, Drogerien, Reformhäusern und Supermärkten, getestet. Die Ergebnisse lassen sich auf einen Aspekt reduzieren: Alle Produkte in Dosen schnitten aufgrund des enthaltenen Bisphenol A (BPA) nur durchschnittlich ab.
Besonders schlecht waren die Dosenprodukte von Clever, King’s Crown und Kitchin, sie enthielten das Pestizid Glyphosat. In den Cirio-Kichererbsen neben einem unauffälligen Gehalt des umstritten Fungizids Fluopyram auch Nickel in beachtlicher Konzentration nachgewiesen.
Außerdem wurden die Zusammensetzung der Produkte, die Verbraucherfreundlichkeit der Verpackung und die Herkunft der Kichererbsen untersucht. Ausschließliche Produkte im Glas wurden demnach als empfehlenswert bewertet. Fünf von sechs getesteten Bio-Produkten im Glas erhielten die Bewertung "sehr gut", eines war "gut". Alle 18 getesteten Dosenprodukte schnitten "durchschnittlich" ab.
Mit Bio-Produkten bewegt man sich also auf der sicheren Seite. In keinem Bio-Erzeugnis war Glyphosat nachweisbar. In beträchtlicher Konzentration konnte Nickel in den konventionellen Produkten von Billa Immer Gut, Kitchin und Cirio festgestellt werden. Für Kinder ist besondere Vorsicht geboten: Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge an Nickel ist im schlimmsten Fall bereits mit 170 Gramm Kichererbsen erreicht.
Studien zeigen, dass BPA die Fortpflanzungsfähigkeit und die Entwicklung eines ungeborenen Organismus stört, sowie durch seine hormonähnliche Wirkung mit erhöhtem Brustkrebsrisiko, Übergewicht, neurologischen Schäden oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Zusammenhang gebracht wird. Die EU hat daher zu Jahresbeginn BPA in Lebensmittelkontaktmaterialien verboten. Die VKI-Testergebnisse bekräftigen diese Entscheidung. Für die Dauer der gesetzlichen Übergangsfrist, bei der ein tolerierter Migrationswert erlaubt bleibt, rät der VKI ab sofort zum Kauf im Glas. Einweg-Endprodukte mit Lebensmittelkontakt, die mit BPA hergestellte Lacke und Beschichtungen verwenden, dürfen in der EU bis zum 20. Juli 2028 weiter vermarktet werden.
"Unsere Testung zeigt, wie wichtig das Verbot von BPA in Lebensmittelkontaktmaterialien für die Gesundheit von Verbraucher:innen tatsächlich ist. Wir raten ganz klar zu Bio-Kichererbsen aus dem Glas. Gewisse Eigenmarken bieten hier auch verhältnismäßig preiswerte Alternativen an", kommentiert Birgit Beck, Ernährungswissenschafterin im VKI.