Das einstige Rewe-Sorgenkind Bipa hat sich zum Musterknaben gemausert. Allein in den vergangenen drei Jahren konnte die Drogeriemarktkette in Österreich mit ihren 556 Filialen um 25 Prozent zulegen. In Kroatien, wo Bipa seit 2007 aktiv ist und mittlerweile 141 Filialen betreibt, konnte der Umsatz sogar um 72 Prozent gesteigert werden. Unterm Strich knackte Bipa im Vorjahr erstmals die magische Grenze von einer Milliarde Euro Umsatz. Österreich steuerte 964 Millionen bei, aus Kroatien kamen rund 180 Millionen Euro.
Man wolle nun die Vorteile aus dem massiven Wachstum an die Kunden weitergeben, kündigten am Mittwoch Rewe-Boss Marcel Haraszti und die Bipa-Geschäftsführer Markus Geyer und Andreas Persigehl vor Journalisten in Wien an. Konkret werde man die Preise von 300 Artikeln "sehr signifikant um zehn bis 27 Prozent senken", so die Manager.
Das betreffe nicht irgendwelche Produkte, sondern die Kundenlieblinge, sowohl bei Eigenmarken als auch bei anderen Marken, in Filialen und im Online-Shop. Rabatte und Aktionen werde es laut Persigehl und Geyer aber weiterhin geben, auch bei dem nunmehr im Preis gesenkten Sortiment.
Günstiger zu haben sind ab sofort etwa Nivea Body Repair & Care Produkte (–13 Prozent) sowie Hipp-Kindernahrung (–17 Prozent). Penaten-Puder verbilligt sich um 20 Prozent, Tempo Feuchtes Toilettenpapier Sanft & Pflegend um elf Prozent. Viele Eigenmarken-Produkte aus der Bi Life, Bi Home und Bi Care Linie werden um mehr als 20 Prozent im Preis gesenkt – etwa der Bi Home Raumspray Blütenduft und die Bi Life Dent Zahnbürste Super Sensitiv (je –25 Prozent) oder Bi Care Reinigungstücher (–20 Prozent).
Was am Mittwoch noch enthüllt wurde: Bipa steht unmittelbar vor dem Marktstart in Rumänien. Die erste Filiale soll bereits im ersten Quartal 2026 eröffnen, bis Jahresende könnten es zehn bis 20 werden. Für die Folgejahre ist ebenfalls ein Wachstum im zweistelligen Bereich geplant. Dabei wird Bipa das Know-how der Rewe-Diskont-Tochter Penny nutzen, die seit 2005 in Rumänien ein Netz aus rund 420 Standorten aufgebaut hat. Ebenfalls geplant sind geteilte Bipa-Penny-Standorte, wie es sie auch in Österreich gibt.
Parallel zum Bipa-Start wird Penny in Rumänien eine massive Expansionsoffensive starten. In Summe wollen beide Unternehmen Hunderte Millionen Euro in die Hand nehmen und ins Wachstum investieren. Laut Rewe-Management möchte Penny in den kommenden zehn Jahren in Rumänien seine Filialzahl in etwa verdoppeln, Bipa strebt "mehrere Hundert Filialen" an. "Für uns ist klar, Rumänien ist die Zukunft", so Geyer und Persigehl.