Gesundheit

Ärzte warnen vor Nikotinbeuteln in Genitalien

Ein gefährlicher Trend aus Dänemark: Jugendliche schieben sich "White Snus" nicht unter die Oberlippe, sondern in andere Körperöffnungen.

Christine Scharfetter
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Die neue Art der Anwendung von "White Snus" bereitet Ärzten große Sorge.
Die neue Art der Anwendung von "White Snus" bereitet Ärzten große Sorge.
Getty Images/iStockphoto

In Dänemark sind Nikotinbeutelchen bei jungen Menschen sehr beliebt. Eigentlich schiebt man sich die kleinen Päckchen unter die Oberlippe. Doch immer mehr scheinen damit zu experimentieren und stecken sich die "White Snus"-Beutel in andere Körperöffnungen -  etwa unter die Vorhaut des Penis, in die Vagina oder in den Anus. Das berichtet der dänische öffentlich-rechtliche Rundfunk Danmarks Radio (DR).

Experten schlagen deshalb jetzt Alarm. Denn das in Dänemark legale "White Snus" enthält keinen Tabak, sondern Stärke, Pflanzenfasern, Aromen sowie Nikotin und ist macht damit stark abhängig. Außerdem kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen an den betroffenen Körperstellen kommen, wie Ärzte warnen.

Schaden an den Genitalien

"Einiges davon kann durchaus Teil einer Partykultur sein. Die jungen Leute sind bereit, Risiken einzugehen und müssen sich möglicherweise auch gegenseitig herausfordern. Aber es liegt sicher auch daran, dass jemand verheimlichen will, dass er süchtig geworden ist und nicht möchte, dass seine Eltern es entdecken", sagt Gesundheitsberaterin Rikke Højland dem Sender zu der neuen Art der Konsumierung. Die "kreative Nutzung" hält sie jedoch für besorgniserregend.

"Sein Penis war rot und richtig geschwollen und tat weh."

Denn so wie die Verwendung von Nikotinbeuteln im Mund das Zahnfleisch schädigen kann, sind ähnliche Verletzungen an den anderen Körperöffnung ebenso wahrscheinlich. "Wir sehen diese Zahnfleischverletzungen im Mund, und die Schleimhäute der Genitalien sind genauso anfällig, sodass es auch die Haut schädigen kann", sagt sie.

Nutzer warnt: "Haltet euch davon fern"

Gesundheitsberaterin Charlotte Rømer berichtet sogar von einem Fall, der ihr ein Schüler erzählt hatte. Dieser habe mit Freunden Nikotinbeutel unter die Vorhaut des Penis gesteckt. "Sie haben sich betrunken und einer hat vergessen, die Tüte wieder herauszunehmen. Am nächsten Morgen wachte er auf und sein Penis war rot und richtig geschwollen und tat weh. Es war also das erste und letzte Mal, dass er es ausprobiert hat", sagte Rømer.

Der 19-jährige Victor Flensborg Buus hat sich ebenfalls ein Nikotinpäckchen unter die Vorhaut gesteckt, wie er DR erzählt: "Ich habe es versucht, einfach, um es zu probieren. Ich werde das nicht wieder tun. Es war einfach nicht schön. Es ist überhaupt nichts, was ich anderen empfehlen würde. Haltet euch davon fern."