Die Internetendung ".ai" ist zu einer der bedeutendsten Geldquellen Anguillas geworden. Das Kürzel, ursprünglich für den Inselstaat reserviert, steht heute weltweit für Künstliche Intelligenz. Anguilla hält die Rechte – und verdient mit.
Seit 2020 wachsen die Einnahmen aus ".ai"-Adressen stetig. Anfangs lagen sie bei fünf bis acht Millionen Dollar jährlich. 2023 waren es über 30 Millionen – rund ein Fünftel des gesamten Staatshaushalts. Für 2024 rechnete die Regierung mit 60 Millionen, doch die tatsächlichen Einnahmen lagen bei über 100 Millionen. Das entspricht rund 6.200 Dollar pro Kopf – fast zwei Drittel des Inselbudgets.
Mit dem Start von ChatGPT Ende 2022 nahm die Zahl registrierter .ai-Adressen stark zu – von 144.000 auf über 500.000. Rund 90 Prozent der Domains werden verlängert. Das sichert stabile Einnahmen.
Einige Domains erzielen hohe Preise im Zweitmarkt. "you.ai" wurde für 700.000 Dollar verkauft.
Ein Teil der Einnahmen dient dem Schuldenabbau. Ziel ist wirtschaftliche Stabilität – unabhängig vom Tourismus.
Premierminister Ellis Webster warnt: Die Einnahmen aus ".ai" sind nicht garantiert. Anguilla plant vorsichtig – denn der nächste Technologiewandel könnte den Boom beenden.