Cybermobbing, Leistungsabfall

Italien verbannt Smartphones aus der Oberstufe

Nach Grund- und Mittelschulen trifft das Verbot neu auch die Oberstufe. Gründe sind Cybermobbing und Leistungsabfall.
17.06.2025, 19:07
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Vom neuen Schuljahr an bleiben Smartphones während des Unterrichts für Schüler der Oberstufe in Italien verboten. Das betrifft Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren. Bildungsminister Giuseppe Valditara hat am Montag einen entsprechenden Erlass veröffentlicht. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Minister das Verbot für Grund- und Mittelschulen erlassen.

Die Schulen müssen nun im Auftrag Valditaras ihre Schulordnung aktualisieren. Jede Schule muss spezifische Disziplinarmaßnahmen für Verstöße gegen dieses Verbot sowie die notwendigen Maßnahmen zu dessen Durchsetzung festlegen, heißt es im Erlass. Ausnahmen gelten nur, wenn die Handys zur Unterstützung von Schülern mit Behinderungen oder spezifischen Lernstörungen oder aus persönlichen Gründen erforderlich sind.

Minister Valditara begründet seinen Entscheid mit den "wissenschaftlich vielfach belegten negativen Auswirkungen einer übermäßigen Smartphone-Nutzung auf Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen sowie auf ihre schulischen Leistungen". Dabei bezieht sich der Politiker der rechtsnationalen Lega-Partei auf eine Studie der internationalen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD.

Cybermobbing betrifft vor allem 14- bis 17-Jährige

Doch auch italienische Studien zeigen, dass das Problem mit den Jahren zugenommen hat: In einer Studie 2017 des Nationalen Observatoriums für Adoleszenz in Italien gaben 20 Prozent der Jugendlichen zu, Cyberbullys (Online-Mobber) zu sein. Sie mobben dabei ihre Klassenkameraden, indem sie sie etwa in den Umkleidekabinen vor dem Sportunterricht filmen und die Aufnahmen teilen. 22 Prozent der rund 8.000 befragten Teenager gaben damals an, von Mitschülern beim Sport gehänselt worden zu sein, weil sie körperlich weniger begabt waren.

Ein neuer Bericht aus 2024 belegt, dass die am stärksten betroffene Altersgruppe von Cybermobbing die der 14- bis 17-Jährigen ist, sie machte 68,9 Prozent aller von der Polizei bearbeiteten Fälle aus. Besorgniserregend war auch der Anstieg der Fälle von Online-Grooming von Minderjährigen. Für Bildungsminister Valditara war damit klar, dass der Staat handeln müsse.

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