Spiele-Test

"Hogwarts Legacy" auf Switch 2 – neue Generation Magie

Das gar nicht einmal so alte "Hogwarts Legacy" hat es auf die Nintendo Switch 2 geschafft - und zeigt uns im Test Magie, wie sie sein sollte.
Rene Findenig
17.06.2025, 17:39
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Es ist kaum zu glauben, dass "Hogwarts Legacy" schon rund zwei Jahre alt ist. Das Action-Rollenspiel aus dem Harry-Potter-Universum feierte seinen Einstand 2023 auf PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC - und wurde für seine grafische Opulenz, detailreiche Welt und gelungene Umsetzung der magischen Vorlage hochgelobt. Doch die ursprüngliche Nintendo-Switch-Version, die Ende 2023 erschien, konnte technisch kaum mithalten: Lange Ladezeiten, matschige Texturen und grobe Abstriche bei Licht und Animationen ließen die einst so faszinierende Welt von Hogwarts auf der Hybrid-Konsole reichlich trist erscheinen.

Mit dem Release der Nintendo Switch 2 ändert sich das - und zwar gewaltig. Die neue Version von "Hogwarts Legacy" für Nintendos Next-Gen-Plattform wurde nicht einfach nur portiert, sondern in vielen Bereichen grundlegend überarbeitet. Der Sprung ist beeindruckend - sowohl grafisch als auch spielerisch. Wir haben die neue Version ausführlich getestet und sagen euch, warum Hogwarts jetzt auch mobil endlich in vollem Glanz erstrahlt. Gleich vorweg: Wer die ursprüngliche Switch-Version von "Hogwarts Legacy" kennt, wird beim ersten Start der Switch-2-Version große Augen machen.

Deutlich schärfer, lebendiger und detaillierter

Die Entwickler von Avalanche Software haben offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und aus den Schwächen der ersten Switch-Fassung gelernt. Statt einer lieblosen Portierung handelt es sich hier um eine zum Teil neu gebaute Version, die sich sichtbar an den Konsolenfassungen der PS5 und Xbox Series X|S orientiert - und in manchen Punkten sogar darüber hinausgeht. Dank der deutlich leistungsfähigeren Switch-2-Hardware - angeführt von einem neuen Custom-Chip auf ARM-Basis mit DLSS-Unterstützung - sieht "Hogwarts Legacy" auf der neuen Konsole deutlich schärfer, lebendiger und detaillierter aus.

Texturen sind hochauflösend, die Weitsicht beeindruckt, und auch die Ladezeiten sind drastisch verkürzt. Vor allem aber punktet die Switch-2-Version durch ein durchgehend flüssiges Spielerlebnis mit stabilen 30 bis 40 FPS, sowohl im Docked- als auch im Handheld-Modus. Schon beim ersten Schritt in die Große Halle wird klar, wie sehr sich die neue Hardware auf das Erlebnis auswirkt. Sonnenlicht bricht realistisch durch die Buntglasfenster, Kerzen flackern in Echtzeit, und selbst die Spiegelungen auf den Marmorböden sind nun - dank aktivierter Raytracing-Elemente - eine Augenweide.

Switch 2 hebt das Spielgefühl auf ein neues Level

Zwar verzichtet die Switch-2-Fassung auf vollständiges Raytracing wie auf dem PC, doch durch kluge Lighting-Tricks und DLSS 3.5 wirkt die Beleuchtung atmosphärisch und hochwertig. Charaktermodelle sind deutlich detaillierter als auf der alten Switch. Besonders Gesichter profitieren vom Upgrade: Mimik, Hautstrukturen und Haaranimationen sehen fast identisch zur PS5-Version aus - und im Gegensatz zur ersten Switch-Version wirken Gespräche nicht mehr wie Puppentheater. Ein Highlight ist auch die Sicht: Wo man auf Switch kaum weiter als einige Meter sehen konnte, eröffnet sich jetzt ein imposanter Blick über die Weiten der Spielwelt.

Der verbesserte Level-Streaming-Mechanismus sorgt dafür, dass das Areal ohne harte Ladegrenzen durchquert werden kann. Nicht nur optisch macht sich der Generationssprung bemerkbar. Auch das Gameplay profitiert massiv von der neuen Plattform. Die Kämpfe fühlen sich präziser und schneller an - die Steuerung über die neuen adaptiven Trigger und verbesserten Joy-Con-Alternativen (inklusive haptischem Feedback) lässt Zauberduelle intensiver wirken als je zuvor. Besonders das neue und komfortable Steuerungs-System, das exklusiv für die Switch-2-Version eingeführt wurde, hebt das Spielgefühl auf ein neues Level.

Einzigartige Quest und eine ganz neue Art zu spielen

Mit einem schnellen Tippen auf den linken Schultertaster der Nintendo Switch 2 kann jetzt blitzschnell zwischen zwei Zauber-Presets gewechselt werden - perfekt, um situativ etwa zwischen Offensiv- und Defensivzaubern zu wechseln, ohne umständlich durch Menüs zu navigieren. In hitzigen Kämpfen gegen Kobolde, Trolle oder dunkle Magier macht sich dieses Feature als echter Gamechanger bemerkbar. Auch abseits der Technik bietet die neue Version einige exklusive Inhalte. So wurde eine neue Questreihe rund um das "Verwunschene Archiv" integriert, die es nur in der Switch-2-Version gibt.

Die Mini-Kampagne erweitert die Hauptgeschichte um etwa drei Stunden Spielzeit und führt den Spieler in eine bislang unzugängliche Untersektion der Bibliothek - mit neuen Rätseln, einem eigenständigen Bosskampf und einigen cleveren Querverweisen zur Lore des Potter-Universums. Ebenfalls neu: Der "Zauberstab-Modus", der die Bewegungssteuerung der Joy-Con-Controller nutzt. Wer möchte, kann seine Zauber nun tatsächlich mit Handbewegungen wirken - was anfangs gewöhnungsbedürftig, aber überraschend präzise funktioniert. Vor allem jüngere Spieler und eingefleischte Potter-Fans dürften an dieser Spielweise ihre Freude haben.

Ein episches Abenteuer in der Zaubererwelt

Im Kern bleibt "Hogwarts Legacy" auch auf der Switch 2 das gleiche Spiel wie auf anderen Plattformen - und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Man erlebt ein episches Abenteuer in der Zaubererwelt des 19. Jahrhunderts, fernab von Harry, Ron und Hermine. Als Schüler oder Schülerin im fünften Jahr entdeckt man nicht nur die Geheimnisse von Hogwarts, sondern auch ein uraltes Mysterium rund um verborgene Magie, das tief in der Geschichte der Zauberei verwurzelt ist. Die Charaktere sind liebevoll geschrieben, das Erkundungspotenzial riesig, und die Möglichkeiten zur Individualisierung - von Kleidung über Begleiter bis hin zu magischen Talenten - sehr umfangreich.

Die Open World ist gespickt mit Nebenaufgaben, Geheimnissen, Minispielen und Sammelobjekten - auch wenn nicht jede Nebenquest kreativ glänzt. Einziger Wehrmutstropfen bleibt die gelegentliche Redundanz mancher Aufgaben. Manche Fetch-Quests und Dungeons wiederholen sich in Aufbau und Mechanik, auch KI-Partner handeln nicht immer intelligent. Das war schon beim Original so und wurde auch hier nicht grundsätzlich überarbeitet. Im Handheld-Modus offenbart sich die eigentliche Stärke der Switch-2-Version. Auf dem neuen OLED-Display mit 1080p-Auflösung erstrahlt die Zauberwelt in beeindruckender Klarheit. Dank DLSS-Upscaling sind auch komplexe Szenen scharf und flimmerfrei. Die Bildrate pendelt sich hier bei etwa 30 FPS ein - stabil und ohne Einbrüche.

"Hogwarts Legacy" auf Switch 2 - neue Generation Magie

Im Docked-Modus werden 1440p bei dynamischem Upscaling erreicht, was am TV eine erstaunlich gute Figur macht. Vergleicht man das mit der ursprünglichen Switch-Version, die im Handheld-Modus kaum 576p erreichte und oft unter 20 FPS sackte, wird der Unterschied fast grotesk deutlich. Selbst gegenüber Steam Deck, ROG Ally und anderen Handheld-PCs punktet die Switch 2 mit optimierter Systemintegration, besserer Akkulaufzeit und spezifischen Features wie der Bewegungssteuerung. Ein Vergleich mit den aktuellen Konsolenfassungen zeigt: Die Switch-2-Version muss sich nicht verstecken. Zwar fehlen einige visuelle Feinheiten wie volle Raytracing-Effekte oder native 4K-Auflösung - doch im Gesamtbild spielt "Hogwarts Legacy" auf Switch 2 in der oberen Liga mit.

Besonders durch die Optimierungen in Sachen Streaming, Ladezeiten und Steuerung fühlt sich das Spiel sogar runder an als auf den Launchkonsolen. Zudem profitiert die Version von fast zwei Jahren an Patches, Bugfixes und Balancing. Viele Ärgernisse der Originalversion - etwa das zu starre Belohnungssystem bei Merlin-Prüfungen - wurden überarbeitet oder entschärft. Mit "Hogwarts Legacy" auf Nintendo Switch 2 hat Warner Bros. Games eindrucksvoll bewiesen, dass die neue Nintendo-Konsole mehr ist als nur ein Hardware-Upgrade - sie ist der perfekte Ort für magische Abenteuer. Die technische Qualität der neuen Version steht den großen Konsolen in fast nichts nach, die exklusiven Features erweitern das Spiel sinnvoll, und vor allem im Handheld-Modus entfaltet sich eine Faszination, wie sie auf keiner anderen Plattform so stimmig wirkt. Für alle, die bisher gewartet haben, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen, in die Welt von Hogwarts einzutauchen - oder sie ganz neu zu entdecken.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } Akt. 17.06.2025, 17:45, 17.06.2025, 17:39
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