Sie leben irgendwo da draußen - und verdammt weit weg: Laut neuen Berechnungen könnten die nächsten intelligenten Außerirdischen rund 33.000 Lichtjahre von der Erde entfernt leben. Damit wären sie weiter weg von uns als das Zentrum der Milchstraße. Die Analyse stammt von Forschern des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Bereits in den 1960er-Jahren entwickelte der US-Astronom Frank Drake seine berühmte Gleichung. Die zeigte: In unserer Galaxie könnten rund 35 außerirdische Zivilisationen leben. Die neue Studie zeigt nun: Selbst wenn das stimmt, wären sie für uns kaum erreichbar - und müssten mindestens 280.000 Jahre existieren, um überhaupt entdeckt werden zu können.
Sollte die Menschheit also einmal eine intelligente außerirdische Zivilisation entdecken, wäre diese also mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich älter und höher entwickelt.
Der Hintergrund der Berechnungen liegt in der Physik der Planeten. Nur Welten mit Plattentektonik und dem "richtigen" CO2-Gleichgewicht ermöglichen eine stabile Atmosphäre mit Photosynthese. Ohne CO2 kein Pflanzenleben, ohne Pflanzen kein Sauerstoff - und ohne Sauerstoff keine Technologie.
Doch selbst wenn alles passt, tickt die Uhr: Mit der Zeit wird immer mehr CO2 im Gestein gebunden - und die Photosynthese stirbt aus. Auf der Erde wird das laut den Forschern in etwa 200 Millionen bis eine Milliarde Jahren passieren.
Ein Planet mit zehn Prozent CO2 in der Atmosphäre könnte seine Biosphäre über 4,2 Milliarden Jahre erhalten - genug Zeit, damit intelligentes Leben entsteht. Für eine lebendige Zivilisation braucht’s aber auch mindestens 18 Prozent Sauerstoff, sonst funktioniert nicht einmal offenes Feuer.
Die Wissenschaftler erklärten, dass ihre aktuellen Berechnungen nicht alle Faktoren, etwa den Beginn der Photosynthese und die Entstehung vielzelliger Organismen, berücksichtigen konnten. Wenn diese Faktoren auf anderen Planeten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auftreten, würde es intelligente außerirdische Zivilisationen deutlich öfter geben.