Ein falscher Moment, ein verheerendes Manöver - und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Im Juli endete ein harmloser Moped-Ausflug zweier Jugendlicher aus dem Bezirk Rohrbach in einem wahren Albtraum.
Ein 25-jähriger Autofahrer wollte auf einer Landesstraße ein Fahrzeug überholen, übersah dabei die entgegenkommenden Mopeds - und krachte frontal in eines der Fahrzeuge. Zwei 15-Jährige wurden schwer verletzt, mussten mit Notarzthubschraubern in Linzer Spitäler geflogen werden.
"Als ich nach der Operation zu mir kam und meine Augen öffnete, sah ich: Mein Fuß ist weg", schildert die Jugendliche gegenüber "Mein Bezirk OÖ". Sie wurde mehrere Male operiert, lag eineinhalb Wochen auf der Intensivstation und ist nun auf eine Prothese angewiesen.
Auch ihr Begleiter erlitt schwerste Verletzungen, darunter ein zertrümmertes Knie und ein gebrochener Oberschenkel. "Es war wie in einem Film", sagt er. Die Schmerzen sind auch Monate später noch da.
Trotzdem geben sich beide kämpferisch. "Ich bin heute wirklich dankbar, dass ich das überlebt habe", sagt das Mädchen, das mittlerweile mithilfe von Krücken und Rollstuhl unterwegs ist.
Unterstützung kommt von der Familie, Freunden - und der Feuerwehr, der beide angehören. Die Kameraden sammelten Geld, das Landesfeuerwehrkommando half zusätzlich.
Auch der Vater der Jugendlichen findet klare Worte: "Schnelle Fahrten und riskante Überholmanöver bringen nichts - außer Leid und graue Haare." Zwar habe sich der Autofahrer bei der Familie gemeldet und Mitgefühl gezeigt, doch das ändere nichts am schweren Schicksal seiner Tochter.
In wenigen Tagen beginnt für sie die nächste Phase der Reha. Bis sie wieder ein halbwegs normales Leben führen kann, wird es noch dauern. Doch das große Ziel bleibt: möglichst bald wieder ohne Rollstuhl durchs Leben zu gehen. Im Ort steht man zusammen - und macht Mut: "Es ist unglaublich, was ihr leistet. Wir stehen hinter euch."