Nachspiel für offen geäußerte Gewaltfantasien: Im November 2024 bekam ein Justizwachebeamter der Justizanstalt Graz-Karlau zufällig mit, wie ein Häftling durch ein offenes Fenster zu einem anderen sagte: "Was meint ihr, wäre los, wenn 50 Bewaffnete, in der ganzen Stadt verteilt, loslegen würden, es gibt mehrere wie mich."
Laut sn.at spielte der Mann dabei offenbar auf den Attentäter von Wien an. Für diesen hatte der Wiener mit ägyptischen Wurzeln nämlich Waffen besorgt, weshalb er in der Vergangenheit bereits zu einer Haftstrafe bis 2042 verurteilt worden war.
Doch damit nicht genug: Der 24-Jährige soll gegenüber zwei weiteren Insassen erklärt haben, wie er Bomben in Gebäuden platzieren und selbst eine Weste mit Sprengstoff tragen würde.
In diesem Fall, so seine Worte, würde Panik ausbrechen und die Stadt komplett stillstehen. Als ihm ein Mitgefangener riet, dabei eine schusssichere Weste zu tragen, meinte der Angeklagte nur, er wolle lieber sterben, als eingesperrt und gefoltert zu werden. Vor Gericht beteuerte er, dass alles nur Spaß gewesen sei, oder sich auf das Attentat von Wien bezogen habe.
Das Schöffengericht schenkte ihm jedoch keinen Glauben. Es stellte sich hinter den Justizwachebeamten, der die Aussagen noch im November sofort niedergeschrieben hatte. Für ihn war das eindeutig kein Scherz. Das Gericht sprach den 24-Jährigen schuldig.
Zusätzlich zu den bereits verhängten 20 Jahren Haft bekam er noch einmal zehn Jahre aufgebrummt und soll außerdem in eine Anstalt für gefährliche Rückfallstäter eingewiesen werden. Nach der Urteilsverkündung bat er um drei Tage Bedenkzeit. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.