Die Staatsanwaltschaft hat ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Zusätzlich liegt jetzt die Anklage gegen den Mann wegen versuchten Mordes (§§ 15,75 StGB) vor, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Judith Zizka, gegenüber dem ORF Wien bestätigt hat.
Wie orf.at berichtet, gibt es außerdem einen Antrag, den Mann nach §21(2) in einem forensisch-therapeutischen Zentrum unterzubringen. Die Staatsanwaltschaft sieht ihn damit als geistig abnorm, aber zurechnungsfähig an.
Der polnische Staatsbürger wird sich also vor einem Schwurgericht verantworten müssen. Wann der Prozess startet, ist laut Wiener Landesgericht noch offen.
Laut Polizei hat der Verdächtige im alkoholisierten Zustand auf die Straßenbahn in der Linzer Straße geschossen. Vor der Tat soll er auch Substanzen konsumiert haben, die auf die Psyche wirken. Bei seiner Einvernahme meinte er, es habe sich um eine "depperte Aktion" gehandelt. "Er habe niemanden verletzen wollen", sagte der Mann.
Der mutmaßliche Schütze dürfte laut Polizei psychische Auffälligkeiten zeigen. Er hatte ganz legal eine Langwaffe gekauft und besessen. Am 4. Juli, nach 14 Uhr, nahm er eine Straßenbahn ins Visier, in der Fahrgäste saßen, und schoss. Das Projektil durchschlug eine Glasscheibe. Offenbar hatte er Glück, dass niemand getroffen wurde.
Die Polizei nahm den Mann fest, nachdem in seiner Wohnung eine Kleinkaliberlangwaffe und eine abgefeuerte Patronenhülse gefunden wurden. Ein Alkoholtest ergab 2,2 Promille. Mehr dazu findest du unter "Schuss auf Bim: Verdächtiger in U-Haft".