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Ansage an Rauch: Quarantäne muss bleiben

Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen wird von vielen Seiten kritisiert. Die Pflege-Gewerkschaft lehnt ein Quarantäne-Ende entschieden ab.

Tobias Kurakin
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, muss derzeit noch in Quarantäne.
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, muss derzeit noch in Quarantäne.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Die Corona-Enthüllungen von "Heute" lassen die Wogen mächtig hochgehen. Der Geheimplan der Regierung, die Quarantäne abzuschaffen, regt gehörig auf. Nach dem Wiener Gesundheitslandesrat, Peter Hacker, übt nun auch die Gewerkschaft scharfe Kritik an Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Vulnerable Gruppe könnte gefährdet werden

"Wenn man seine Großeltern im Pflegeheim besuchen möchte, braucht man einen negativen Corona-Test. Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Langzeitpflegebereich sollen ab August aber trotz positivem Corona-Test schwerkranke oder betagte Menschen pflegen. Die Bundesregierung riskiert mit der Entscheidung, die Quarantäne abzuschaffen, Ansteckungen in vulnerablen Gruppen“, sagt Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste der Gewerkschaft vida. Die Bundesregierung übertrage mit dieser Entscheidung ganz offensichtlich die Verantwortung an die Beschäftigten.

"Übernimmt dann das Gesundheitsministerium die Haftung, wenn es zu Ansteckungen kommt? Denn es ist klar, dass es auch trotz getragener Maske keinen 100-prozentigen Schutz gibt“, ergänzt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida, und betont, dass aktive Infektionskrankheiten eine Belastung für den Organismus darstellen, egal ob symptomfrei oder nicht. Nicht umsonst würden Ärzte Ruhe und Schonung verordnen – wird der Körper nicht geschont, könne das zu schweren Komplikationen führen.

"Man darf hier außerdem nicht vergessen, dass die Kolleginnen und Kollegen ohnehin schon unter hohem Arbeitsdruck ihre Dienste verrichten und nicht auch noch mit einer akuten Corona-Infektion im Hinterkopf arbeiten sollten“, so die vida-Gewerkschafter weiter.

Für Unmut sorgt auch der Plan der Regierung, dass Personen mit Symptomen zu Hause bleiben sollen. Man verweist auf den hohen Berufsethos von vielen Pflegerinnen und Pflegern, die ihre Kollegenschaft nicht in Stich lassen will. Jetzt schafft die Regierung mit dem Quarantäne-Aus einerseits auch noch die Legitimierung dafür und sorgt andererseits für einen gewissen Druck auf die Kolleginnen und Kollegen“, sagt Gassner und betont, dass der Personalnotstand für Kolleginnen und Kollegen tagtäglich mit eigenen Augen zu sehen ist.

Pflege muss entlastet werden

Anstatt den Pflegenotstand und den dort vorherrschenden Personalmangel mit dem Quarantäne-Aus entgegenzutreten, wünscht sich die Gewerkschaft weitere Schwerpunkte. Die Regierung hätte demnach bereits vor einigen Wochen eine großangelegte Pflegereform verabschiedet. Das mögliche Aus für die Quarantäne würde jedoch wiederum ein herber Rückschlag für die Branche sein. Von der Gewerkschaft werden daher Anpassungen gefordert.

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    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com