WM 2022
Argentinien-Frauen haben Ärger mit Hotel-Scheich
Hotel-Probleme bei der WM in Katar! Der Streit zwischen einem deutschen Unternehmer und einem Scheich trifft auch Argentiniens Spielerfrauen hart.
Eigentlich will Katar mit der WM und Luxus-Angeboten für die Gäste das Image aufpolieren. Doch das gelingt nicht immer. Im Gegenteil, oft kommt es zu teils skurrilen Problemen. Das merkten zuletzt auch die Spielerfrauen von Argentinien, die in einen Hotel-Streit zwischen einem deutschen Unternehmer und einem Scheich aus Katar gerieten. Was war passiert?
Volkhard Bauer ist Chef der Firma "Khaya", mit der er Unterkünfte bei Sportveranstaltungen vermietet. Bei der WM nahm er auch acht Luxus-Hotels von einem Katar-Scheich unter Vertrag, unter anderem das Fünfstern-Hotel "Velero". Für das 240-Betten-Haus zahlt der Unternehmer vier Millionen Euro. Einen Monat vor der WM der Schock: Der Scheich verkaufte das "Velero" und weigerte sich, die Anzahlung plus einer Vertrags-Strafe von 5 Prozent zurückzuzahlen.
Stattdessen gab es Drohungen. Der Scheich drohte, weitere Verträge zu stornieren, die Khaya-Kunden konnten zeitweise nicht einchecken, mussten dafür Extra-Gebühren zahlen. Ein weiterer gemeiner Schmäh: Für ein Zustellbett wurden an der Rezeption auf einmal 250 Dollar zusätzlich verlangt – pro Nacht.
Die Folge: zahlreiche Beschwerden von Gästen aus Japan, Ghana und Mexiko. Im Hotel "Horizon Manor" soll der Manager sogar veranlasst haben, dass Zustellbetten wieder aus den Zimmer geholt wurden, weil die Hotel-Mitarbeiter vergessen hatten, sie in Rechnung zu stellen – sogar als die Betten noch belegt waren. Der Gast musste aufstehen, das Bett wurde entfernt.
Von den Problemen blieben auch Argentiniens Spielerfrauen nicht verschont. Auch sie sollten beim Check-In ins Hotel "Waterfront" eine Extra-Gebühr zahlen. Um Ärger zu vermeiden, sprang das Reisebüro der Argentinier kurzfristig ein und bezahlte für die Zustellbetten. Unternehmer Bauer tobt. "So etwas wie in Katar habe ich noch nie erlebt! Wir werden hier erpresst", meint er zur "Bild". Er überlegt eine Klage. Problem: Der Prozess würde vor einem katarischen Gericht ausgetragen werden – und könnte Jahre dauern.