Klimaschutz

Arktis womöglich schon im nächsten Jahrzehnt eisfrei

Das Meereis der Arktis könnte schon in den 2030er Jahren im Sommer fast völlig verschwinden. Das ist zehn Jahre früher, als bisher prognostiziert.

Lydia Matzka-Saboi
Die Arktis gilt als Hotspot des Klimawandels. Der rasante Eisverlust könnte einen Anstieg der Meeresspiegel um rund sechs Meter zur Folge haben.
Die Arktis gilt als Hotspot des Klimawandels. Der rasante Eisverlust könnte einen Anstieg der Meeresspiegel um rund sechs Meter zur Folge haben.
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Die Arktis gerät durch die steigenden Temperaturen immer stärker unter Druck. Verglichen mit anderen Regionen der Erde erwärmt sich das nördliche Polargebiet rund viermal so schnell. Vor allem in den Sommermonaten zeigt sich deutlich, dass auf dem arktischen Meer immer weniger Eis schwimmt.

Arktis in wenigen Jahren eisfrei

Der Weltklimarat (IPCC) sagte eine im Sommer eisfreie Arktis bis Mitte des Jahrhunderts vorher – das aber nur bei mittlerem bis hohem Treibhausgasausstoß. Einer aktuellen Studie der Pohang-Universität für Wissenschaft und Technologie (Südkorea) zufolge haben bisherige Klimamodelle die tatsächliche Eisschmelze in der Arktis allerdings deutlich unterschätzt.

Die Region um den Nordpol könnte selbst bei einem Szenario mit geringen CO2-Emissionen erheblich früher im Sommer eisfrei sein als bisher angenommen. Das zeigt eine Studie, in der Wissenschaftler auf Grundlage von Satellitendaten den Rückgang der Meereisfläche in der Arktis über 40 Jahre untersucht haben.

Anpassung und Klimaschutz überlebenswichtig

"Die Ergebnisse lassen erkennen, dass sich unabhängig von Emissionsszenarien der erste meereisfreie September schon in den 2030er- bis 2050er-Jahren einstellt", schreiben die Autoren um den südkoreanischen Forscher Min Seung Ki von der Pohang-Universität für Wissenschaft und Technologie in der Fachzeitschrift "Nature Communications".

"Das arktische Meereisgebiet ging in den vergangenen Jahrzehnten jedes Jahr rapide zurück, mit einer immer stärkeren Abnahme seit 2000", so die Wissenschafter.

Die Forscher um Min folgern aus ihrer Prognose, "dass wir in den nächsten ein oder zwei Jahrzehnten ein noch nie da gewesenes eisfreies arktisches Klima erleben könnten, unabhängig vom Emissionsszenario".

Für die Studie werteten die Forscherinnen Messdaten für jeden Kalendermonat zwischen 1979 und 2019 aus und verglichen sie mit simulierten Veränderungen. Im September erreicht die Ausdehnung des arktischen Meereises in der Regel ihr sommerliches Minimum.

Das sommerliche Abschmelzen des arktischen Packeises kann zwar nicht mehr verhindert werden, laut Studie ist es aber trotzdem nicht zu spät, Klimaschutz zu betreiben. Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen könnte nach wie vor dabei helfen, die Häufigkeit und Dauer der eisfreien Zeit in Zukunft zu senken.

Das Abschmelzen des arktischen Eis werde sich auf Gesellschaften und Ökosysteme inner- und außerhalb der Arktis auswirken. Der rasante Eisverlust könnte einen Anstieg der Meeresspiegel um rund sechs Meter zur Folge haben. Nun sei es wichtig, sich auf eine saisonal eisfreie Arktis einzustellen und entsprechend zu handeln.

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