Klimaschutz

Klimakrise – Studie erwartet Anstieg von Meeresspiegel

Wissenschaftler haben die Folgen des Meeresspiegelanstiegs berechnet. Vor allem in Asien könnten zahlreiche Großstädte versinken

Lydia Matzka-Saboi
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Mit einem beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels, schrumpfendem Eis und sich verschlimmernden Extremen wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Stürmen trifft uns die Klimakrise in Zukunft noch härter.
Mit einem beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels, schrumpfendem Eis und sich verschlimmernden Extremen wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Stürmen trifft uns die Klimakrise in Zukunft noch härter.
Dake Kang / AP / picturedesk.com

Selbst wenn die Menschheit das Pariser Klimaziel im Kampf gegen die Erderhitzung erreichen sollte, wird der Meeresspiegel einer Studie zufolge über die Jahrhunderte hinweg weiter ansteigen. Asien werde es am härtesten treffen, warnten Forscher in einer im Fachjournal "Environmental Research Letters" veröffentlichten Studie. Dort liegen neun der zehn am stärksten von Überschwemmungen bedrohten Küstenmetropolen.

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Die meisten wissenschaftlichen Schätzungen zum Anstieg des Meeresspiegels und der damit verbundenen Bedrohung für Küstenstädte reichen bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Sie gehen von einem Anstieg zwischen einem halben und knapp einem Meter aus.

Das Phänomen werde jedoch aufgrund der Erwärmung des Wassers und der Eisschmelze über das Jahr 2100 hinaus andauern, warnten die Forscher in der jüngsten Studie – und zwar unabhängig davon, wie schnell die Treibhausgasemissionen reduziert werden.

Meeresspiegelanstieg aufgrund der Klimakrise

Etwa fünf Prozent der Weltbevölkerung lebten bereits heute in Gebieten, denen in Zukunft Überschwemmungen drohen könnten. "Die CO2-Konzentration ist heute um 50 Prozent höher als im Jahr 1800, und die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde ist um 1,1 Grad Celsius gestiegen", sagt der Hauptautor der Studie und Präsident der Journalisten- und Wissenschaftsorganisation Climate Central, Ben Strauss. Das reiche aus, um den Meeresspiegel um fast zwei Meter anzuheben, "egal ob es zwei oder zehn Jahrhunderte dauert".

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Selbst das im Pariser Klimaabkommen von 2015 festgelegte 1,5-Grad-Ziel werde einen zerstörerischen Anstieg des Meeresspiegels nicht verhindern – "die alternativen höheren Werte sind aber noch viel schlimmer", erläuterte Strauss gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Wenn sich die Erde um nur ein halbes Grad weiter erwärmt – also auf zwei Grad – würden wohl die Häuser von einer halben Milliarde Menschen überflutet.

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