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ORF-Star sah früher aus wie Borat – erkennst du ihn?

Armin Wolf überrascht mit einem Foto von Peter Filzmaiers erstem ORF-Auftritt. Der junge Politologe ist mit seiner "Rotzbremse" kaum wiederzuerkennen.

Roman Palman
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Armin Wolf und Peter Filzmaier kennen sich schon sehr lange. Dieses Bild wurde 2009 aufgenommen. 
Armin Wolf und Peter Filzmaier kennen sich schon sehr lange. Dieses Bild wurde 2009 aufgenommen. 
Ali Schafler / First Look / picturedesk.com

Mit trockenem Schmäh und fundierten Analysen hat Peter Filzmaier schon selbst so etwas wie Star-Status im ORF erreicht. Der bekannte Politologe ist seit Jahrzehnten Stammgast in den "Zeit im Bild"-Formaten. Während der Sendung wird der Form halber gesiezt, doch privat sind der 55-jährige Professor und Moderator Armin Wolf (56) gute Freunde.

Gemeinsam haben sie nun ein Buch geschrieben. "Der Professor und der Wolf" erschien am Montag und versteht sich als "1x1 der österreichischen Politik". Um ihr Werk zu bewerben, legten die beiden Autoren einen wahren Interview- und Bühnen-Marathon hin, bei dem sie auch Kurioses enthüllten. 

Filzmaier hatte "eine richtige Rotzbremse"

So hatte Wolf den Politikwissenschafter für den ORF "entdeckt" ("Worauf ich schon ein bisschen stolz bin.") und ihn als seinen früheren Uniprofessor vor mehr als einem Vierteljahrhundert erstmals ins Studio eingeladen. In der ZIB3 durfte er am 27. Jänner 1998 seine Expertise zu den politischen Konsequenzen der Affäre von US-Präsident Bill Clinton mit Monica Lewinsky erstmals unter Beweis stellen. 

Schon damals war es ein Wechselspiel aus Wuchteln und präzisen Ausführungen. "Der größte Unterschied zu heute ist, dass er bei seinen ersten Fernsehauftritten eine richtige Rotzbremse hatte. Er sah ein bisschen aus wie Freddie Mercury von Queen", scherzt Wolf im heiteren Doppelinterview mit "Krone"-Reporterin Conny Bischofberger.

Das Foto von damals liebt der Moderator so sehr, dass er es später zum Gaudium seiner Fans auf Twitter veröffentlichte:

Armin Wolf präsentierte Peter Filzmaiers "Rotzbremse", die er stilsicher bei seinem ersten ZIB-Auftritt 1998 ins Feld geführt hatte, seinem heutigen Publikum.
Armin Wolf präsentierte Peter Filzmaiers "Rotzbremse", die er stilsicher bei seinem ersten ZIB-Auftritt 1998 ins Feld geführt hatte, seinem heutigen Publikum.
Screenshot Twitter / Armin Wolf

Es ist wohl eine Generationenfrage, denn anstelle mit dem legendären Sänger wurde Filzmaiers Retro-Look von vielen aus dem Twitter-Publikum mit "Borat", der Kunstfigur des britischen Komikers Sacha Baron Cohen, assoziiert. Dieser hatte u.a. 2006 als politisch unkorrekter kasachischer Fernsehreporter die internationalen Kinoleinwände unsicher gemacht.

"Zu meiner Ehrenrettung"

Filzmaier, der den meisten nur mit feinsäuberlich rasiertem Gesicht bekannt ist, zeigte sich nicht allzu glücklich über seine frühere Stilentscheidung. Im Gegensatz zu Wolf habe er mit dem Beweisfoto seiner Jugendsünde keine Freude, sagte er.

"Zu meiner Ehrenrettung möchte ich feststellen, dass zu jener Zeit ein Mann ohne Schnauzbart praktisch als nackt galt. Nicht nur Freddie Mercury sondern auch Thomas Magnum trug einen. Ich lag also voll im Trend", konterte der Politologe im Interview.

Wolf gleichzeitig auf zwei ORF-Sendern

Im Rahmen ihrer Buch-Kampagne trat das Duo am Dienstagabend auch in "Willkommen Österreich" bei Dirk Stermann und Christoph Grissemann auf. Dadurch kam es zu einer kuriosen Situation im TV-Programm des Rundfunks: Wolf war zeitgleich mit unterschiedlichen Sendungen auf zwei ORF-Programmen zu sehen.

Um 22 Uhr startete wie gewohnt die live übertragene ZIB2 auf ORF2, nur zwei Minuten später war der Anchorman dann auch auf ORF1 in der zuvor aufgezeichneten Late-Night-Show zu sehen. 

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    ORF-Star Armin Wolf (r.) gelingt am 28. März 2023 etwas, das normalerweise Heiligen zugeschrieben wird: Bilokation.
    ORF-Star Armin Wolf (r.) gelingt am 28. März 2023 etwas, das normalerweise Heiligen zugeschrieben wird: Bilokation.
    Hans Leitner / First Look / picturedesk.com

    "Heute Abend bin ich eine gespaltene Persönlichkeit", scherzt der ORF-Star im Vorfeld auf Twitter. Auch "der Professor" legte nach: "Heute gibt es um 22 Uhr mit Willkommen Österreich auf ORF1 knallharte Konkurrenz für die ZiB2 in ORF2, und das sogar mit einer Bilokation des Moderators!" Bilokation ist die angebliche Fähigkeit von meist christlichen Heiligen, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.

    "Ein Interview ist kein normales Gespräch"

    In seinen Gesprächen u.a. mit der "Kleinen Zeitung" hatte Wolf auch thematisiert, warum er Politiker als Moderator so oft in ihren Ausführungen unterbricht – etwas, das vielfach den Zorn des jeweiligen Parteigefolges und durchaus auch der Interviewten selbst entfacht.

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      Legendär: 2011 legte sich Armin Wolf selbst im Studio flach, um den "Planking"-Trend zu erklären.
      Legendär: 2011 legte sich Armin Wolf selbst im Studio flach, um den "Planking"-Trend zu erklären.
      Screenshot ORF

      "Ich glaube ja gar nicht, dass ich unhöflich bin", sagte der ORF-Star dabei und beteuerte, dass er sowas in einem normalen Gespräch "sicher nicht" tun würde. 

      "Aber ein Interview ist eben kein normales Gespräch. Da läuft eine Uhr mit und ich habe einen Gesprächspartner, dessen Hauptinteresse es nicht ist, meine Fragen zu beantworten, sondern vor 700.000 Menschen eine Wahlrede zu halten. Irgendwann muss ich da unterbrechen."

      Könnte er es sich aussuchen, würde er sogar noch viel öfter unterbrechen, enthüllte der Anchorman. "Ich merke nach zehn Sekunden, dass die Antwort in eine andere Richtung geht."

      Die richtige Balance zu finden, sei schwierig. Speziell ältere Zuseher würden sich über seine Unterbrechungen ärgern, die Jüngeren diese hingegen mögen.

      Im ORF-Studio angebrüllt

      Selten bringt Armin Wolf mit seiner Fragestellung und den Stopp-Marken auch die sonst häufig rhetorisch gut geschulten Vertreter der Politik auf die Palme. Vor der Kamera wird meist die Beherrschung und der professionelle Schein gewahrt, doch in einigen Fällen, seien Studiogäste nach dem Wegschalten der Zuseher völlig ausgerastet.

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        Am 22. Februar 2023 moderierte Armin Wolf seine letzte ZIB2 im alten Studio.
        Am 22. Februar 2023 moderierte Armin Wolf seine letzte ZIB2 im alten Studio.
        Screenshot Twitter / Armin Wolf

        "In über 2.000 Interviews wurde ich nur drei Mal danach angebrüllt", plauderte der ORF-Journalist weiter aus dem Nähkästchen. Diese speziellen Erfahrungen habe er einem scheidenden Landeshauptmann, einem Staatssekretär und einem ÖVP-Obmann zu verdanken gehabt. 

        In der Regel wüssten seine Gäste über seine Art der Interview-Führung Bescheid. Und: "Im Normalfall sind die Leute professionell genug, um sich höflich zu verabschieden, und erst im Auto ihre Pressesprecher anzubrüllen." Auch nicht die feine englische Art.

        "In der Jungen ÖVP war ich nur kurz"

        Im Talk mit dem "Profil" enthüllte der Tiroler auch etwas über seine persönliche Polit-Vergangenheit. Vor seiner journalistischen Laufbahn war Wolf in der Schülervertretung und auch der Jungen ÖVP aktiv, das "aber nur kurz": "Ich wurde mit 19 Journalist, um mein Studium zu finanzieren, und trat überall aus".

        Heute sieht er sich rein in der Beobachter- und Kritiker-Rolle: "Politik machen wäre nichts für mich, das weiß ich auch seit meiner Dissertation über politische Quereinsteiger."

        Die Dauerkrisen der letzten Jahre – Corona-Pandemie, Teuerung und Ukraine-Krieg – bezeichnete der politbegeisterte ZIB2-Moderator im Talk mit dem "profil" als "extrem spannend". Das allerdings nur als Journalist: "Als Staatsbürger sehne ich mich total nach Fadesse".

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          Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com