Die Lage wird immer ernster: Steigende Preise für Lebensmittel und Energie treiben immer mehr Menschen an den Rand der Existenz. Die Caritas reagiert jetzt mit einer neuen Hotline, die armutsbetroffenen Wienerinnen und Wienern schnellen Zugang zu Lebensmitteln ermöglichen soll - und bittet dringend um Spenden.
"Ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung kann sich Grundlegendes nicht mehr leisten. Für viele ist der tägliche Einkauf zur Existenzfrage geworden", warnt Caritasdirektor Klaus Schwertner. In den Le+O-Lebensmittelausgabestellen der Caritas sei die Not "massiv gestiegen".
Laut Projektleiterin Lea Laubenthal hat die Zahl der versorgten Menschen stark zugenommen: "2023 waren es 8.282 Personen, heute über 10.400 - ein Plus von 26 Prozent. Tendenz steigend." Jede Woche gibt die Caritas über 20 Tonnen gerettete und gespendete Lebensmittel aus, darunter viele an Familien mit Kindern.
Ab sofort will die Organisation 100 zusätzliche Haushalte pro Woche unterstützen. Unter der neuen Hotline 05/17 76 300 können Betroffene von Montag bis Freitag (9-13 Uhr) Informationen zur Registrierung und zu freien Terminen erhalten.
Foresight-Geschäftsführer Christoph Hofinger bestätigt: "Etwa ein Zehntel der Menschen in Österreich tut sich schwer, laufende Ausgaben zu decken. Besonders betroffen sind Arbeitsuchende und Alleinerziehende." Viele müssten bei Essen, Haushalt und sozialen Aktivitäten sparen - mit fatalen Folgen: "Die Betroffenen verlieren oft auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft."
Angesichts der Situation fordert Schwertner entschlossene Schritte: "Eine Budgetsanierung auf dem Rücken der Ärmsten kann nicht gelingen. Gerade in Krisenzeiten sollten wir den Sozialstaat stärken." Er kritisiert den Wegfall des Klimabonus, das Ende der Strompreisbremse und die ausgesetzte Valorisierung von Sozialleistungen. "Lebensmittel sind seit 2021 um bis zu 60 Prozent teurer geworden", mahnt er.
Sein Appell an Bund und Länder ist klar: "Reform statt Demontage. Wir brauchen eine bundesweit einheitliche Regelung für Mindestsicherung und Sozialhilfe - mit fairen Kinderrichtsätzen und Mindeststandards statt Höchstgrenzen."
Wer helfen will, kann die Caritas-Lebensmittelhilfe mit einer Spende unterstützen. "Der Bedarf wird weiter steigen", so Schwertner.
Spendenkonto:
Kontoinhaber: Caritas
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Mit 25 Euro finanzieren Sie ein Lebensmittelpaket. Mit 14 Euro schenken Sie eine Woche warmes Essen. Auch haltbare Lebensmittel wie Reis, Öl, Kaffee, Konserven, Zucker oder Salz werden dringend benötigt.