Es ist ein wenig wie im Auftakt der "Asterix"-Comics: Ganz Rhodes, ein aufstrebender Vorort von Sydney, ist überbaut. Ganz Rhodes? Nein – die Liegenschaft 16 Walker Street widerstand den Gelüsten von Bauherren über Investoren über Jahre und verhinderte die Neuerrichtung von Geschäftshäusern mit solventen Mietparteien.
Dabei macht das einstöckige Gebäude mit zwei Schlafzimmern und Außentoilette nicht viel her und hat definitiv schon bessere Tage gesehen. Doch als letztes bebaubares Areal lockten die 676 m² Grundfläche seit längerem Begehrlichkeiten.
Die Besitzerin, eine ältere Dame, legte sich darüber hinaus mit dem Immobilien-Giganten Billbergia an und versuchte, den Bau neuer Business-Häuser rund um das Grundstück auf juristischem Weg zu verhindern. Immer wieder kamen Kaufanfragen, doch die Besitzerin erstickte diese mit ihrer Forderung von 20 Millionen Aussie-Dollars im Keim.
Doch nun änderte die Eigentümerin offenbar ihre Meinung und ließ das Haus über eine Immo-Handelsfirma versteigern. Rund 150 Interessenten fanden sich am vergangenen Samstag zur Versteigerung ein und trieben den Preis in einem spannenden Bieterwettbewerb bis auf 8,15 Millionen Dollar hoch. Angesichts der 1,7 Millionen, die die Besitzerin 2012 dafür gezahlt hatte, entspricht dies einem Profit von beinahe 400 Prozent.
Jetzt dürfte an der Walker Street 16 ein siebenstöckiges Mehrzweckhaus mit Läden und 14 Wohnungen entstehen, eine andere Nutzung sieht eine Pension mit 66 Zimmern vor. Eins ist sicher: Die Tage von "Asterix" sind im Quartier im Norden der Millionenstadt Sydney gezählt.