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Auch deine Tiefkühlpizza läuft ab – nur wann?

Sie sieht noch frisch aus, stammt jedoch aus dem letzten Jahr: Wie lange ist die Pizza aus der Gefriertruhe haltbar? Ein Überblick.

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Wenn du Pizza deutlich länger als das Haltbarkeitsdatum vorschreibt lagerst, können ausgetrocknete Stellen am Rand auftreten.
Wenn du Pizza deutlich länger als das Haltbarkeitsdatum vorschreibt lagerst, können ausgetrocknete Stellen am Rand auftreten.
Photo by Damian Barczak from Pexels

Kaum vorstellbar: Musste man das Essen ursprünglich anhand herkömmlicher Konservierungstechniken wie Pökeln oder Räuchern länger haltbar machen, wurden vor erst rund 90 Jahren die ersten gefrorenen Lebensmittel in den USA verkauft. Heute sind Kühlschrank und Eisfach nicht mehr wegzudenken.

Besonders letzteres bietet diverse Vorteile: Nicht nur der Geschmack von Lebensmitteln bleibt in der Kühltruhe weitgehend erhalten – Einfrieren hemmt das Wachstum von Mikroorganismen, was die Haltbarkeit erheblich verlängert.

Doch Vorsicht, wenn du das nächste Mal in den Tiefen des Gefrierschranks ein Brot von vor fünf Jahren findest: Auch in tiefgekühlten Produkten findet ein Abbauprozess statt – wenn auch sehr viel langsamer. So können Fette etwa trotz Frost durch Luftsauerstoff ranzig werden.

Achte auf das Mindesthaltbarkeitsdatum

Auf das Mindesthaltbarkeitsdatum kannst du dich verlassen, wenn die Tiefkühlkost durchgehend gefroren war und die Kühlkette nicht unterbrochen wurde. Andernfalls verkürzt es sich. Jedoch heißt auch nach dem Überschreiten des Datums noch lange nicht, dass du das Produkt wegwerfen musst. Solange es noch gut riecht und normal aussieht, kannst du es noch essen. Einzig die Qualität, wie etwa der Geschmack oder die enthaltenen Vitamine, könnten darunter leiden.

Allgemein kann gesagt werden, dass kein frisches Nahrungsmittel tiefgefroren länger als ein Jahr haltbar ist, einige sollten sogar innerhalb weniger Wochen verzerrt werden. Wie lange du Tiefkühlpizza, Brot und Co. tatsächlich im Gefrierfach lagern solltest, erfährst du hier.

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Tiefkühlpizza: 12 bis 18 Monate

Tiefgefrorene Pizza ist rund zwölf Monate haltbar, je nach Hersteller werden auch 18 Monate angegeben. Dieser Wert hängt stark von der richtigen Lagerung und der Kühlkette ab. Wenn du die Pizza jedoch länger aufbewahrst, als das Haltbarkeitsdatum das vorsieht, kann es sein, dass sie bei der Zubereitung eher austrocknet oder der Boden beim Backen nicht knusprig wird. Auch der Geschmack kann darunter leiden.

Sollte die Tiefkühlpizza eine ungewöhnliche Färbung aufweisen oder unangenehm riechen, kann das auf fortgeschrittene Abbauprozesse hindeuten. In diesem Fall entsorgst du das Produkt besser.

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Brot: drei Wochen bis maximal drei Monate

Abgekühlt und möglichst frisch kann Brot problemlos eingefroren werden. So kannst du es ganz oder in Scheiben geschnitten und in Folie eingepackt in der Kühle verstauen. Je länger du es einfrierst, desto trockener wird es allerdings. Wenn du Qualitätseinbußen vermeiden willst, taust du es nach rund drei Wochen, maximal jedoch nach drei Monaten, im Backofen, in der Mikrowelle oder im Toaster auf.

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Fertig gekochte Speisen: bis zu drei Monate

Bei fertig gekochte Speisen, wie etwa bei Saucen, spielt die Frische zum Zeitpunkt des Einfrierens eine relevante Rolle: je länger sie vor dem Einfrieren aufbewahrt werden, desto mehr leidet die Qualität unter dem Gefrierprozess. So halten sie rund drei Monate.

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Fleisch: Je nach Sorte bis zu einem Jahr

Wie lange du tiefgekühltes Fleisch aufbewahren kannst, hängt stark von der Fleischsorte und ihrem Fettanteil ab. Zum Einfrieren eignet sich am besten mageres Fleisch. So kannst du bei konstanter Temperatur von minus 18 Grad Celsius Hackfleisch oder Würste ein bis drei Monate, Geflügel acht bis zehn Monate und Rind oder Wild bis zu zwölf Monate lagern. Auch einen Braten kannst du ein Jahr im Tiefkühler behalten. Wichtig dabei ist, dass du das Fleisch vorher nicht wäschst oder marinierst. Sobald auf dem Fleisch dunkle Flecken zu beobachten sind, ist es nicht mehr frisch.

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Fisch: Je nach Sorte bis zu einem Jahr

Auch beim Fisch kommt es auf den Fettgehalt an: Fische mit hohem Fettgehalt, wie etwa Lachs, Forelle oder Aal, haben eine verkürzte Haltbarkeit von ein bis drei Monaten. Wenn du sie länger aufbewahrst, kann das Fett ranzig werden. Magere Fische wie Zander hingegen können sechs bis acht Monate in der Tiefkühltruhe Platz nehmen. Anders sieht es bei Fischstäbchen aus: diese kannst du etwa ein Jahr aufbewahren.

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Gemüse: bis zu einem Jahr

Schockgefrostetes Gemüse ist teilweise sogar vitaminreicher als die nicht eingefrorene Varianten. Denn im Vergleich zum frischen Gemüse und Obst, deren licht- und luftempfindliche Vitamine oft unter dem weiten Weg und der tagelangen Lagerung leiden, wird die Tiefkühlkost meist frisch vom Feld schockgefroren. So soll frischer Brokkoli nur noch ein Viertel des Vitamin C aufweisen, das ein Brokkoli aus dem Gefrierschrank besitzt.

Gemüse kann bis zu zwölf Monaten im Tiefkühlfach gelagert werden – doch nicht jede Sorte: Nicht eingefroren werden sollte wasserreiches, rohes Gemüse wie Blattsalat, Peperoni, Gurken und Tomaten. Beim Auftauen werden diese Sorten matschig und verlieren ihre Konsistenz. Auch rohe Kartoffeln oder frische Kartoffelgerichte sollten nicht im Tiefkühlfach gelagert werden, da ihr Geschmack dann süsslich wird.

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Pommes: bis zu 18 Monate

Pommes wiederum kannst du im Gefrierschrank gut bis zu 18 Monate langaufbewahren. Wenn sie zu lange gelagert wurden, werden sie beim Backen geschmacklos und weich.

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Obst: acht bis zwölf Monate

Ob roh oder mit einem Zuckerzusatz: eingefrorenes Obst ist meist acht bis zwölfMonate haltbar. Auch hier gilt: Obst mit viel Wasser, wie etwa Wassermelonen, Weintrauben, Äpfel, Birnen und Melonen, werden beim Auftauen matschig und empfehlen sich nicht besonders zum Einfrieren.

Wieso werden Beeren beim Auftauen matschig?

Wenn du Beeren normal einfrierst, dauert es lange, bis die Kälte in die Frucht eindringt. Und je langsamer das Wasser einfriert, desto größer werden die Eiskristalle. Da Eis zudem mehr Platz braucht als Wasser, zerstört es die Gewebeteile der Beere, was sie nach dem Auftauen matschig macht. Was hilft: Gib vor dem Auftauen etwas Zucker über die Beeren.

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Milchprodukte: Es ist kompliziert…

Milchprodukte erweisen sich ein wenig komplizierter, denn hier variiert die Haltbarkeit stark. Während Butter zwischen sechs und acht Monaten und Eis (auch selbstgemachte) bis zu einem Jahr im Tiefkühler haltbar sind, solltest du etwa Joghurt nicht einfrieren. Dieser wird körnig und wirkt geronnen. Auch Hartkäsesorten solltest du nicht gefrieren, da diese schnell Wasser verlieren und bröckelig werden – während sich Frischkäse mit einem hohen Fettgehalt wiederum gut zum Einfrieren eignet.

Auch bei Milch selbst musst du beachten: Frischmilch kannst du nicht in den Kühler stellen, während homogenisierte Milch eingefroren werden kann (nicht in Glasflaschen, sondern im Tetrapack). Nach dem Auftauen kannst du sie zum Kochen und Backen verwenden und nur bedingt zum Trinken.

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    <strong>1. Light-Käse!&nbsp;</strong>Bei Produkten, die mit „Light“ gekennzeichnet sind, wird die Fettreduzierung durch gesundheitsschädliche, künstliche Zusatzstoffe herbeigeführt. Light-Produkte haben zudem oft auch einen erhöhten Zuckeranteil. Der wird in Form von chemischen Süßstoffen erreicht. Auch diese künstlichen Stoffe im Käse sind alles andere als gesund.
    1. Light-Käse! Bei Produkten, die mit „Light“ gekennzeichnet sind, wird die Fettreduzierung durch gesundheitsschädliche, künstliche Zusatzstoffe herbeigeführt. Light-Produkte haben zudem oft auch einen erhöhten Zuckeranteil. Der wird in Form von chemischen Süßstoffen erreicht. Auch diese künstlichen Stoffe im Käse sind alles andere als gesund.
    Getty Images/iStockphoto
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    Eier: Auch hier kommt's auf die Verarbeitung an

    Rohe Eier ohne Schale – ob Eiweiß und -gelb getrennt oder nicht – lassen sich gut acht bis zehn Monate einfrieren. Gekochte Eier hingegen werden gummiartig und zäh. Rohe Eier in der Schale solltest du auch nicht einfrieren, da sonst die Schale platzt. Eier zu Mayonnaise verarbeitet eignen sich ebenso nicht für den Tiefkühler; die Zutaten trennen sich voneinander.

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    Pilze: bis zu zwölf Monate

    Pilze kannst du gut einfrieren. Hier gilt: Je frischer die Pilze beim Einfrieren sind, desto länger sind sie haltbar. Frisch gesammelte Pilze kannst du folglich bis zu zwölf Monate lang aufbewahren. Da sie einen hohen Eiweißgehalt besitzen, sind sie jedoch leicht verderblich. Deshalb solltest du nur unbeschädigte Exemplare einfrieren und sie vorher bestenfalls in kochendem Salzwasser blanchieren. Dafür musst du Pilze nicht erst auftauen, sondern kannst sie gefroren erhitzen.