Eine ungewöhnlich heftige Kaltfront sorgt sein vergangener Woche für tödliches Unwetterchaos in Südafrika. Der Großteil des Landes wurde von selten-starken Schneefällen heimgesucht, besonders betroffen waren die Provinzen Ostkap und KwaZulu-Natal. Bereits da gab es erste Todesfälle – und dann kam die Flut.
Alleine in der Provinz Ostkap sind durch die massiven Überschwemmungen bisher mindestens 86 Menschen ums Leben gekommen, erklärte der südafrikanische Polizeiminister Senzo Mchunu am Samstag.
Unter den Todesopfern befanden sich mindestens sechs Kinder, die in einem Schulbus gesessen hatten, der in Mthatha von den Fluten weggerissen wurde. Die Stadt, die etwa 800 Kilometer südlich von Johannesburg liegt, liegt im Epizentrum des Katastrophengebiets.
Die Fluten bringen auch die örtlichen Behörden an ihre Grenzen. In der gesamten Provinz Ostkap stehe nur ein Hubschrauber zur Verfügung, sagte der Chef der Provinzregierung, Lubabalo Oscar Mabuyane, dem Sender SABC News. "Wir brauchen mehr Ressourcen." In seiner Region habe es noch nie ein solches Unglück gegeben, "aber jetzt ist es unausweichlich, wegen des Klimawandels und der Klimaerwärmung".
Am Freitag hatte auch der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa die betroffene Region besucht und erklärt, der Klimawandel habe das "katastrophale Unglück" verursacht. Laut Ramaphosa waren die Fluten auf eine Höhe von vier Metern angestiegen. Tausende Häuser, Straßen, Schulen und Gesundheitszentren wurden von Wasser und Schlamm verwüstet.
Nach Angaben des UN-Klimafonds Green Climate Fund ist Südafrika besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels, der die Häufigkeit und Schwere von Extremwetterereignissen verstärkt.
Während Schnee und heftige Regenfälle in Südafrika im Winter nicht unüblich sind, waren die Küstenregionen des Landes in diesem Jahr von "beispiellosen" Wetterbedingungen betroffen, wie Ramaphosa am Donnerstag erklärt hatte.