Die Wien-Wahl 2020 hat unter besonderen Voraussetzungen stattgefunden. Der Ibiza-Skandal rund um Heinz-Christian Strache war gerade einmal eineinhalb Jahre her und beeinflusste das Wahlergebnis entsprechend.
Die FPÖ verlor fast 24 Prozent und wurde auf 7,1 Prozent zertrümmert. Dazu trug auch Strache selbst bei. Der trat nämlich mit seiner eigenen Partei an, erreichte 3,3 Prozent und verpasste somit den Einzug ins Rathaus.
Die SPÖ konnte vor fünf Jahren um zwei Prozentpunkte auf 41,6 Prozent zulegen und damit die wichtige 40-Prozent-Marke knacken. 2020 wie auch heuer ist der Spitzenkandidat der roten Bürgermeister Michael Ludwig.
Die ÖVP profitierte zudem vom Hype rund um Sebastian Kurz. Mit Spitzenkandidat Gernot Blümel kam die Volkspartei 20,4 Prozent – für die Schwarzen ein starkes Ergebnis in der Bundeshauptstadt.
Die Grünen konnten den Schwung aus der damaligen Koalition mit der SPÖ in die Wahl mitnehmen und verbesserten sich um drei Prozentpunkte auf 14,8 Prozent. Aus einer erneuten rot-grünen Koalition wurde aber nichts – die Grünen flogen aus der Regierung, Ludwig wechselte zu den Neos.
Die Pinken könnten auch in der Stadtregierung bleiben. Das zeigt die aktuellste Umfrage zur Wahl 2025 von "Unique Research" für "Heute". Demnach käme die SPÖ auf 39 Prozent und gemeinsam mit den Neos auf 48 Prozent. Die 50-Prozent-Marke knackt man damit zwar nicht, das ist in Wien aber auch keine Voraussetzung – solange die KPÖ den Sprung in den Gemeinderat verpasst.
Ebenfalls um die Gunst der SPÖ buhlen Grüne und ÖVP. Laut der Umfrage kann sich die Öko-Partei zwar über 10 Prozent halten, muss aber etwas mehr als zwei Prozentpunkte einbüßen. Der Volkspartei droht zudem ein Absturz. Die Demoskopen rechnen mit einer Halbierung des letzten Ergebnisses auf nur mehr 11 Prozent.
Bereits ausgeschlossen hat SPÖ-Chef Ludwig eine Koalition mit der FPÖ. Die hat sich laut der Umfrage vom Ibiza-Schock mehr als erholt und wird mit prognostizierten 22 Prozent sicherer Zweiter. FPÖ-Konkurrent Strache dürfte auch heuer scheitern – er lag vor fünf Jahren bei 3,3 Prozent und sackt auf 2 Prozent ab.