Am 11. Mai traf die Wiener Austria zuhause in der Generali Arena auf Rapid Wien, verlor das legendäre Wiener Derby 1:2. Nach dem Spiel soll es dann in der "dritten Halbzeit" im Stadion-Pub zu einem groben Foul gekommen sein – inklusive Nachspielzeit vor Gericht am Wiener Landl.
Ein Security musste nun am Montag (10.11.) auf der Anklagebank Platz nehmen. Der 71-Jährige soll nach dem Wiener Derby im Mai einen betrunkenen Fan aus dem Pub gestoßen und schwer verletzt haben – das Opfer landete nach dem Volltreffer im Spital. "Es waren drei stark alkoholisierte Fans im Pub", erzählte der Angeklagte vor Gericht. "Einer wollte die Sperrstunde nicht akzeptieren. Er beschimpfte wüst den Kellner. Ich habe gesagt: 'Bitte geht's heim'."
Der vermeintliche Randalierer hielt davon nichts, er soll das Personal weiter auf das Übelste beschimpft haben. "Ich habe gesagt: 'Putz dich, sonst ruf ich die Polizei'. Dann habe ich ihn in Richtung Tür geschoben, dort brach er zusammen", erklärte der Angeklagte. Gewalt will er keine angewendet haben. Zum Vorwurf der schweren Körperverletzung bekannte sich der 71-Jährige "nicht schuldig".
"Er ist als deeskalierend bei der Austria bekannt", so Verteidiger Sascha Flatz. "Er gilt als Top-Mann." Ein Zeuge hatte den Vorfall anders in Erinnerung. "Es war ein Vice-Versa an Beschimpfungen", so der Austria-Fan, der ebenfalls im Stadion-Pub war. "Der Beschuldigte ist dem Opfer nach und hat ihm einen massiven Stoß versetzt. Sein Knie ist weg gekippt, es war ein massiver Schaden." Augenzeugen hätten dann die Rettung gerufen.
Der Angeklagte bestritt den Stoß, laut Verteidiger Flatz sei der Zeuge draußen vor dem Pub gestanden, habe gar nicht in das Lokal sehen können. "Eine fette G'schicht", sei der Vorfall gewesen, kommentierte ein Austria-Mitarbeiter im Zeugenstand. Urteil gab es in dem völlig blauen Nachspiel bei den Violetten am Montag keines. Weil Zeugen fehlten wurde der Prozess vertagt – und geht nun am 18. Dezember in die Verlängerung.