FPÖ erzürnt

Ausverkauft! Zwei Ex-Terroristen bei Wiener Festwochen

Ex-RAF-Terrorist Karl-Heinz Dellwo und Gabriele Rollnik ("Bewegung 2. Juni") sind am 28. Mai bei einer Debatte im Funkhaus zu Gast.
Wien Heute
27.05.2025, 18:27
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Unter dem Motto "V is for loVe" finden heuer noch bis 22. Juni die Wiener Festwochen statt. Nun sorgt eine Diskussionsveranstaltung am 28. Mai im Funkhaus für Aufsehen: Denn unter dem Titel "Zeitenwende – Zerstörung ohne Ausweg?" sind zwei deutsche Ex-Terroristen zu Gast. Moderiert wird die Veranstaltung von der ORF-Redakteurin lmogena Doderer, sie ist bereits ausverkauft.

Karl-Heinz Dellwo (73) gehörte der Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1975 war er an der Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm beteiligt, bei der zwei Botschaftsangehörige ermordet wurden. 1977 wurde er zu zweimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, 1995 kam er wieder frei.

"Bühne für linksextreme Terroristen"

Beim zweiten, umstrittenen Gast handelt es sich um Gabriele Rollnik (75). Sie war Mitglied der "Bewegung 2. Juni", die 1977 den österreichischen Unternehmer Walter Michael Palmers in Wien entführte. Nach einer Zahlung von 31 Millionen Schilling wurde Palmers nach 100 Stunden Gefangenschaft wieder freigelassen. Rollnik wurde 1981 zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und 1992 wieder entlassen.

"Diese ehemaligen linksextremen Terroristen, die in der Vergangenheit für zahlreiche Gewaltakte und Terroranschläge mitverantwortlich waren, sollen im Rahmen der Wiener Festwochen eine Bühne für ihre 'Erzählungen' erhalten – und das unter dem Deckmantel von 'Kunst' und 'Diskurs'", tobt der Nationalratsabgeordnete Wendelin Mölzer (FPÖ) in einer Anfrage an Kultur-Minister Andreas Babler (SPÖ).

Anfrage an Kultur-Minister Babler

"Finanziert wird dieses mehr als fragwürdige Projekt auch aus öffentlichen Mitteln – also mit dem Geld der österreichischen Steuerzahler. Als Förderer des Projekts treten u.a. die Stadt Wien, das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport und der ORF auf. Es ist vollkommen inakzeptabel, dass linksextreme Straftäter, die sich bis heute nicht glaubwürdig von ihren Taten distanziert haben, eine öffentliche Bühne erhalten", heißt es weiter in der parlamentarischen Anfrage.

Insgesamt zehn Fragen soll Minister Babler beantworten, darunter "Wurde die konkrete Veranstaltung, bei der Karl-Heinz Dellwo und Gabriele Rollnik auftreten sollen, aus Bundesmitteln gefördert? und "In welcher Rolle tritt der ORF bei den Wiener Festwochen konkret auf?"

Festwochen stehen hinter umstrittenen Gästen

Für die Veranstalter der Wiener Festwochen ist klar: "Wer die Welt liebt, muss sie verändern. Aber die beiden – zweifellos umstrittenen – Gäste dieser Debatte in der Reihe 'Revolutionary Love' wollen sicher nicht romantisch werden. Sie wollen darüber diskutieren, warum die Zukunft so aussichtslos erscheint und wie radikal neue Perspektiven zur Befreiung des Menschen beitragen würden. Ist der Mensch verloren angesichts der Zunahme von Krisen, Gewalt und der Enteignung durch den globalen Kapitalismus oder gibt es noch einen Ausweg?", heißt es auf der Homepage.

{title && {title} } red, {title && {title} } 27.05.2025, 18:27
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