Die Grundschule Freilassing hat vergangenen Freitag (30. Mai) ihren großen Projekttag gefeiert. Rund 600 Kinder haben die sonst oft triste Fußgängerzone im Ortszentrum mit Lachen und Leben gefüllt. Es wurde gebastelt, gesungen, musiziert und getanzt – zur Freude von Eltern, Lehrern und Besuchern.
Damit dieses Fest überhaupt stattfinden konnte, haben Eltern auf Wunsch der Schule eine Aufgabe übernommen, die eigentlich Sache der Behörden ist. Wie "Servus TV" berichtet, wurden die Zufahrten zur Fußgängerzone durch Privatautos blockiert. Aus Sicherheitsgründen – damit niemand in die Menschenmenge fahren kann.
"Sie haben uns eben darum gebeten, dass wir die Straßen absperren, weil sonst hätte diese Veranstaltung unserer Kinder nicht stattfinden können", wird eine Mutter zitiert. Weder die Stadt noch die Polizei hätten eigene Kräfte zur Absicherung bereitstellen können, heißt es weiter. Passiert ist – zum Glück – nichts. Der Projekttag verlief ohne Zwischenfälle.
Dass die Eltern-Autos schlussendlich als Terror-Poller herhalten mussten, sieht der Schulleiter sogar positiv: "Das war ein Sicherheitskonzept, mit dem Ordnungsamt abgesprochen, und es war dann eine Bereitschaft der Eltern, einfach mitzuhelfen. Ich finde das eine ganz gute Lösung. Schüler, Lehrer, Eltern, wir helfen zusammen", sagt Johannes Zeitel.
Und weiter: "Mir ist es viel lieber, wenn Eltern helfen, als wenn da acht Polizeiautos rumstehen – das wäre viel bedrückender."
Die Art der Absicherung wirft jedoch Fragen auf, die das ServusTV-Format "Blickwechsel" unter anderem mit Integrations- und Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP) am Donnerstag näher beleuchten will.
BLICKWECHSEL. Das Nachrichtenmagazin, Donnerstag, 05.06., 21:15 Uhr bei ServusTV