Das Café "Code" in der Ottakringer Straße war jahrelang ein beliebter Treffpunkt für viele Fans aus der Balkan-Community. Vor allem bei Fußballspielen war das Lokal regelmäßig bis auf den letzten Platz gefüllt – laut, ausgelassen und nicht selten eskalierend. Immer wieder gab es Beschwerden wegen Lärm, Rauch oder Ausschreitungen. Die Polizei musste mehrfach einschreiten.
Bereits im März 2025 wurde dem Hernalser Café laut einem Insider die Konzession entzogen – wegen wiederholter Gesetzesverstöße. Genannt werden unter anderem Verstöße gegen das Rauchverbot, massive Lärmbelästigung sowie steuerrechtliche Unregelmäßigkeiten. Damit war klar: Der Betrieb war ab diesem Zeitpunkt offiziell untersagt.
"Die Betreiber haben einfach weitergemacht, als wäre nichts gewesen", berichtet ein Insider gegenüber "Heute". "Trotz entzogener Lizenz lief das Lokal weiter – mit Schanigarten, Musik, Gästen. Es gab regelmäßige Kontrollen und auch Strafen, aber das schien niemanden zu interessieren."
Über Wochen und Monate hinweg soll das Café "Code" ohne rechtliche Grundlage weiterbetrieben worden sein. Ein offener Bruch mit geltenden Vorschriften – direkt an einer der meistbefahrenen Straßen Wiens.
Die Gruppe Sofortmaßnahmen rückte am 23. Juli an, versiegelte das Lokal und untersagte jede weitere Öffnung. Auch der große Schanigarten wurde entfernt. Seitdem ist das Lokal geschlossen.
Nach außen hin versuchten die Betreiber offenbar zu beschwichtigen – auf Instagram war lediglich von einer "Sommerpause" die Rede. Doch einen Tag nach der behördlichen Schließung folgte der nächste Schritt: Das Konkursverfahren gegen die "Café Code GmbH" wurde eröffnet. Gläubiger können ihre Forderungen nun bis zum 10. September beim Handelsgericht Wien einbringen..
Das Marktamt bestätigt konsequentes Vorgehen. Auf Nachfrage von "Heute" stellt Marktamtsdirektor Andreas Kutheil klar:
„Wir führen jährlich über 97.000 Kontrollen durch, rund 10.000 Verstöße werden angezeigt. Solche Vorgehensweisen akzeptieren wir nicht und unterbinden sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln.“Andreas KutheilMarktamtsdirektor
Vor allem im Sommer 2024 – während der Fußball-EM – eskalierte die Situation mehrfach. Damals firmierte das Lokal noch unter dem Namen "Styxx" und zog bei Spielen der kroatischen Nationalmannschaft Hunderte Fans an. Bei einem der Spiele war die Ottakringer Straße vor dem Lokal völlig überfüllt, die Polizei musste wegen der Menschenmenge anrücken.
Für viele war das Café "Code" mehr als nur ein Lokal – es war Treffpunkt für eine ganze Community. Doch rechtlich ist der Fall eindeutig: Ohne Konzession darf kein Betrieb geführt werden. Und das Kapitel "Code" scheint abgeschlossen.
