In Teilen von Mariahilf und Margareten ging Mittwochmittag (30. Juli) plötzlich nichts mehr: Um 12:46 Uhr wurde ein Stromausfall gemeldet – um 13:32 Uhr war die Versorgung wieder teilweise hergestellt.
Damit ist es bereits der vierte Stromausfall in diesem Grätzel innerhalb weniger Wochen. Zwei davon ereigneten sich binnen nur 48 Stunden. Die zunehmende Häufung sorgt bei vielen Bewohnern für Verunsicherung – und bei der Politik für scharfe Worte.
Wie die Wiener Netze auf "Heute"-Anfrage mitteilen, lag auch beim zweiten Vorfall ein Fehlerstrom vor. Eine Sicherung im Umspannwerk wurde ausgelöst – wie bereits beim Stromausfall zwei Tage zuvor. Doch diesmal war das Ausmaß zunächst deutlich größer: Rund 700 Haushalte in Mariahilf und Margareten waren zu Beginn vom Stromausfall betroffen.
Eine der beiden betroffenen Leitungen konnte relativ rasch stabilisiert werden – damit waren es noch rund 300 Haushalte, die ohne Strom waren. Zum Zeitpunkt der "Heute"-Anfrage arbeiteten die Wiener Netze noch an der Behebung des Problems. Eine halbe Stunde später sollte auch die zweite Leitung wiederhergestellt sein. Möglich machte das die Umschaltung über das engmaschige Wiener Stromnetz, das solche Ausfälle zumindest teilweise abfedern kann.
Besonders betroffen reagierte erneut Martina Hammerer, ÖVP-Bezirksvertreterin in Mariahilf. Sie war am 28. Juli selbst in einen Stromausfall verwickelt: Gemeinsam mit ihrer Tochter blieb sie nach dem plötzlichen Ausfall in der 30 Minuten lang im Aufzug eingeschlossen.
"Ich dachte wirklich: Das war’s jetzt. Ich bin in Panik geraten", sagte sie im "Heute"-Interview. Der Notrufknopf im Lift funktionierte, aber es gab keine Fernöffnung. Erst durch Klopfen wurden Nachbarn aufmerksam. Der Hausmeister musste die Tür manuell aufstemmen. Hammerer war nach der Rettung sichtlich geschockt – und warnte: "Das hätte auch schlimmer ausgehen können."
Für Hammerer ist klar: Die Stadt Wien muss handeln. "Vier Stromausfälle in wenigen Wochen – und niemand übernimmt Verantwortung? Das ist nicht hinnehmbar." Sie fordert sofortige und flächendeckende Kontrollen auf allen aktiven Baustellen, insbesondere in dicht besiedelten innerstädtischen Bezirken.
Beim ersten Stromausfall am 28. Juli wurde die Ursache inzwischen bestätigt: Eine Baustelle im Grätzel war tatsächlich dafür verantwortlich. Bei Arbeiten wurde eine Stromleitung beschädigt, was den Fehlerstrom auslöste. Das bestätigte ein Sprecher der Wiener Netze.
"Im Sommer kommt es häufiger zu solchen Vorfällen – vor allem durch Baggerarbeiten, umgestürzte Bäume oder Blitzeinschläge", erklärte der Sprecher. Dass nun zwei fast identische Ausfälle innerhalb von zwei Tagen auftreten, unterstreicht aus Sicht vieler Beobachter die Dringlichkeit besserer Sicherheitsvorkehrungen rund um Baustellen.