Große Trauer um einen der größten Stars des Balkans: Halid Bešlić ist tot. Der Sänger, der mit seiner warmen Stimme und Hits wie "Miljacka", "Romanija" oder "Prvi poljubac" Millionen Fans berührte, starb im Alter von 71 Jahren im Klinischen Zentrum von Sarajevo.
Wie bosnische Medien berichten, befand sich der Musiker seit einiger Zeit auf der Onkologie-Abteilung, wo er wegen einer schweren Krankheit behandelt wurde. Nun hat sein Herz aufgehört zu schlagen. Die Volksmusik-Szene steht unter Schock.
Geboren am 20. November 1953 in der Gemeinde Sokolac, wuchs Bešlić in bescheidenen Verhältnissen auf der Romanija auf. "Meine Kindheit war glücklich, ruhig und unbeschwert", sagte er einmal. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Musik. Ein Talent, das, wie er oft betonte, von der Familie seiner Mutter stammte.
Nach dem Militärdienst sang er in kleinen Lokalen rund um Sarajevo, bevor 1979 seine erste Single erschien. Der Durchbruch folgte 1981 mit den Songs "Sijedi starac" und "Zašto je moralo tako da bude". Spätestens mit dem Album "Dijamanti" (1984) wurde er zum Superstar und blieb es über Jahrzehnte.
Seine Frau Sejda lernte Halid kennen, als er gerade seine erste Single aufgenommen hatte. Sie arbeitete in einer Schokoladenfabrik und gab ihren Job später auf, um sich ganz der Familie zu widmen. Gemeinsam bekamen sie Sohn Dino, der 2014 selbst Vater von Zwillingen wurde. "Der glücklichste Moment meines Lebens", schwärmte Halid damals.
"Nur der Tod kann uns trennen", sagte er einst über seine große Liebe. Nun hat genau dieser Satz tragische Wahrheit bekommen.
Während des Bosnienkriegs lebte Bešlić zunächst in Deutschland, kehrte aber später zurück, um zu helfen. Er organisierte Benefizkonzerte, spendete still und ohne großes Aufsehen. Für viele Menschen war er nicht nur ein Sänger, sondern ein Symbol für Hoffnung, Zusammenhalt und Stolz.
In den letzten Jahren musste der Musiker mehrere Eingriffe über sich ergehen lassen. Er kämpfte mit Übergewicht, ließ sich zwei Stents einsetzen, hörte mit dem Rauchen auf. Noch vor Kurzem sagte er in einem Interview: "Ich musste abnehmen, den Alkohol reduzieren – jetzt bin ich fit. Weckt mich mitten in der Nacht, ich kann sofort singen."
Sein Manager hatte sich zuletzt noch optimistisch gezeigt: "Er hat gut auf die Therapie angesprochen."
Nun ist Halid Bešlić für immer eingeschlafen – aber seine Musik wird weiterleben. Seine Lieder klingen in Sarajevo, Belgrad, Wien oder Zagreb. Überall dort, wo Menschen seine Stimme liebten.
