In seiner Heimat Georgien ist Zurab K. (36) angeblich ein angesehener Chirurg, nun wird ihm am Donnerstag in Wien der Prozess gemacht. Der 36-Jährige soll vergangenen Februar in einer angemieteten Wohnung im Bezirk Landstraße ohne Zulassung eine illegale Schönheitsoperation durchgeführt haben. Dabei wurde eine 58-Jährige, die sich eine günstige Halsstraffung erhofft hatte, lebensgefährlich verletzt.
Während der Beauty-OP, die ohne Vollnarkose und unter mangelnden Bedingungen durchgeführt wurde, erlitt die Patientin massive Atemprobleme, die Blutung war kaum zu stoppen. Vorausgegangen waren mehrere Schnitte mit dem Skalpell – sowie weitere, bislang nicht eindeutig rekonstruierte Behandlungsschritte. Erst die Schwester der Frau alarmierte Stunden nach dem Eingriff die Rettung. Unter Lebensgefahr kam die Schwerverletzte ins Spital, wurde notoperiert und auf die Intensivstation verlegt.
Der Angeklagte hatte laut Ermittlungen keine Zulassung in Österreich, operierte unter mangelhaften Bedingungen und hatte die Patientin nur lokal betäubt. Außerdem soll der 36-Jährige viel zu lange mit der Alarmierung der Rettung gewartet haben. In seiner Einvernahme gab der Verdächtige – der von Philipp Wolm und Gerhard Jarosch verteidigt wird – an, er habe die Eingriffe eigentlich in Georgien durchführen wollen, der "Mini-Facelift" sei dann spontan in Wien erfolgt.
Die Patientin sei auf Englisch über Risiken informiert worden – laut Anklage jedoch nicht ausreichend. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Verdächtigen und seinem Komplizen (27) absichtlich schwere Körperverletzung vor. Es drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Unschuldsvermutung gilt.