Neue Studie

Trotz Reservierung – Jeder achte Gast erscheint nicht

Laut der Studie "Gastronomie auf dem Prüfstand" ist bereits jeder 8. Österreicher schon einmal trotz Reservierung nicht im Lokal erschienen.
Österreich Heute
04.06.2025, 14:34
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Gastro-Betreiber kritisieren immer wieder das Reservierungsverhalten ihrer Gäste, fordern auch eine österreichweit einheitliche Stornogebühr bei Nichterscheinen trotz einer Reservierung. Wie "Heute" berichtete, blieb etwa der Wirt Christian Pircher von der "Leopoldauer Alm" auf 4.500 Euro sitzen, weil eine 170-köpfige Hochzeitsgesellschaft einfach nicht erschien.

Die neue Studie "Gastronomie auf dem Prüfstand" vom Forschungsinstitut Marketagent nahm nun Servicequalität, Trinkgeld und rote Linien im Gaststättengewerbe genau unter die Lupe. Von Ende April bis Anfang Mai wurden 3.082 Personen in Österreich, Deutschland und der Schweiz im Alter von 14 bis 75 Jahren befragt, davon 1.025 in Österreich.

Zwei Drittel akzeptieren Kreditkarten-Angabe nicht

Demnach besucht rund ein Viertel (24,6 %) etwa einmal pro Monat ein Restaurant, ein Fünftel (20,1 %) mehrmals. Nur 5 % gehen mehrmals pro Woche auswärts essen. Mehr als die Hälfte der Befragten (59,2 %) findet zudem: "Ich gehe essen, wenn das Gesamtpaket passt. Es darf etwas kosten – aber nur, wenn Qualität, Portion und Service stimmen."

Rund ein Drittel (33,3 %) erscheint meistens ohne, nur 15,1 % mit Reservierung. Über zwei Drittel (84,2 %) akzeptieren die Kreditkarten-Angabe bei der Reservierung eher nicht (32,2 %) bzw. auf gar keinen Fall (52 %). Knapp 70 % haben allerdings vollstes bzw. eher Verständnis dafür, wenn bei Nichterscheinen ohne Absage der Reservierung eine Gebühr verlangt wird.

Jeder Zehnte reserviert parallel

Und, dass eine sogenannte "No-Show"-Gebühr manchmal notwendig wäre, zeigt das Reservierungsverhalten der Österreicher: 12 % – und damit rund jeder Achte – sind schon einmal zu einer Reservierung ohne Absage nicht erschienen. Fast jeder Zehnte (9 %) hat zudem parallel in mehreren Lokalen reserviert – ein Trend, vor allem bei den Jüngeren.

Viele Luxus-Restaurants verlangen bei einer Reservierung zudem Kreditkarten-Details: Dies lehnen jedoch 84,4 % der Befragten eher bzw. auf jeden Fall ab. Eine Gebühr, wenn nicht alle reservierten Gäste kommen, würden 75,2 % von einem (weiteren) Besuch des Restaurants abhalten. Am höchsten ist dieser Anteil (50,7 %) bei den 18- bis 19-Jährigen.

Mit Preis-Leistungs-Verhältnis unzufrieden

Die Hauptärgernisse für Restaurant-Besucher hierzulande sind Unzufriedenheit mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis (32,8 %), die Qualität von Speisen und Getränken (27,1 %) sowie das Service (25 %). Trotzdem bleiben die Kunden mit Beschwerden sehr zurückhaltend: Freundliche Kritik wird im Schnitt zweimal pro Jahr; klare Beschwerden nur einmal pro Jahr geäußert.

Während jeder dritte Gast (35 %) eine Verschlechterung beim Service wahrnimmt, ist in Sachen Trinkgeld Großzügigkeit vorhanden: 90 % geben für gutes Service gerne ein gutes Trinkgeld, jeder Dritte (34,2 %) sogar auch bei schlechtem. 91,3 % plädieren außerdem dafür, dass Trinkgeld grundsätzlich steuerfrei sein sollte.

„Die Österreicher gehen gerne essen – aber sie möchten sich dabei gut behandelt fühlen und transparent bezahlen“
Thomas SchwablGeschäftsführer bei Marketagent

"Unsere Studie zeigt: Die Österreicher gehen gerne essen – aber sie möchten sich dabei gut behandelt fühlen, transparent bezahlen und frei entscheiden. Komplexe Gebührenmodelle und unpersönliche Vorgaben gefährden das fragile Gleichgewicht zwischen Gastfreundschaft und Geschäftsmodell", meint Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 04.06.2025, 17:03, 04.06.2025, 14:34
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