Tagsüber wird’s im Hochsommer oft drückend heiß, nachts bleibt die Hitze oft in der Wohnung hängen. Doch mit einem simplen Trick lässt sich das Raumklima spürbar verbessern: Nachtlüftung. Wie gut das wirklich funktioniert, haben Forscher jetzt im Rahmen des Projekts "CoolBrick" unter realen Bedingungen untersucht.
Zwei baugleiche Testhäuser in Salzburg, über 200 Sensoren und monatelange Messungen: Die Ergebnisse sind eindeutig. Wer in der Nacht nur ein Fenster kippt, sorgt zwar für frische Luft, aber nicht für Abkühlung. Erst durch gezielte Querlüftung - also das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern - sinkt die Raumtemperatur um bis zu 5,5 Grad.
Noch stärker wirkt übrigens Kaminlüftung (vor allem bei Einfamilienhäusern anwendbar): Wenn warme Luft oben raus und kühle unten rein kann, wird’s richtig frisch in den eigenen vier Wänden.
"Schon einfache Maßnahmen wie die gezielte Querlüftung bringen einen enormen Effekt", sagt Heinz Hackl von Velux Österreich - eine Erkenntnis, mit der auch die Beduinen ihre Zelte in der Wüste seit Jahrhunderten kühl halten.
Besonders effizient wird die Wohnungslüftung mit automatischer Steuerung: Fenster öffnen sich zur idealen Zeit und berücksichtigen sogar, wie viel Wärme in den Wänden gespeichert ist.
Für die Baupraxis seien derartige Erkenntnisse über die optimale Zimmerlüftung echte Gamechanger. Denn moderne Gebäude sind oft so dicht gebaut, dass sich Hitze staut. Mit durchdachter Nachtlüftung lassen sich Räume ohne Klimaanlage kühlen - energieeffizient und klimafreundlich.
Fakt ist: Selbst bei Windstille bringt richtiges Nachtlüften frischen Wind - und macht aus Hitzefallen wieder Wohlfühlräume.