Aktuell braucht der Railjet von Wien Hauptbahnhof nach Innsbruck Hbf 4 Stunden und 16 Minuten (schnellste Verbindung) für die 387 Kilometer. Mit dem futuristischen Super-Zug "Hyperloop" könnte man diese Strecke theoretisch in 32 Minuten zurücklegen.
Im niederländischen Veendam haben Ingenieure beim European Hyperloop Center einen Meilenstein erreicht: Eine Testkapsel schoss mit 85 km/h durch die 420 Meter lange Röhre - und meisterte dabei erstmals einen Spurwechsel.
"Das ist ein Meilenstein für die Weiterentwicklung des Hyperloop", sagt Tim Houter, Mitgründer des ehrgeizigen Start-ups Hardt Hyperloop. Noch vor einem Jahr war bei 30 km/h Schluss.
Die Vision: Kapseln sollen einmal mit bis zu 700 km/h durch nahezu luftleere Röhren gleiten. Reibung und Luftwiderstand sind dabei minimal, ein elektrisches Antriebssystem beschleunigt die Fahrzeuge. Das Ergebnis: leise, energiesparend und CO2-arm. "Unser Ziel ist es, Kurzstreckenflüge überflüssig zu machen", so Houter.
Gerade in Europa sehen die Entwickler das größte Potenzial - mit Distanzen von wenigen hundert Kilometern, dichter Besiedelung und vielen Flughäfen. Erste Pläne für "Hyperloop"-Pilotstrecken gibt es in Deutschland und Italien, auch die EU-Kommission zeigt reges Interesse.
Noch ist der Weg weit: Kosten, Genehmigungen und technische Hürden sind enorm. Aber der Spurwechsel-Nachweis gilt als entscheidend, um ein funktionierendes Netz aufzubauen. Houter ist optimistisch: "Wir haben gezeigt, dass der Hyperloop keine Fantasie mehr ist. Es ist Technologie, die gebaut werden kann."
Schlusspunkt: Ob Wien - Innsbruck eines Tages wirklich in 32 Minuten machbar ist, bleibt offen - aber der Startschuss ist gefallen.