Attentat in Washington

"Beerdigung statt Hochzeit" – Vater von Opfer entsetzt

Nach Anschlag auf seine Tochter Sarah Milgrim und ihren Partner Yaron Lischinsky hat sich ihr Vater geäußert. Das Paar plante, zu heiraten.
22.05.2025, 21:19
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Der Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky (30) und die US-Amerikanerin Sarah Lynn Milgrim (26), zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in den USA, sind am Mittwochabend nahe dem Jüdischen Museum in Washington erschossen worden. Die Polizei nahm einen 30-jährigen Mann aus Chicago fest.

Der Verdächtige, Elias Rodriguez, rief bei seiner Festnahme "Free, free Palestine". Rodriguez befindet sich in Polizeigewahrsam und soll noch am Donnerstag vor Gericht erscheinen.

Jüdische Gemeinschaft: "Lassen uns nicht einschüchtern"

Die Tat hat in der jüdischen Gemeinschaft Washingtons Bestürzung ausgelöst. Ron Halber, Leiter des Jewish Community Relations Council of Greater Washington, sagte: "Sie wollten heiraten – jetzt müssen wir zu ihren Beerdigungen gehen." Die jüdische Gemeinschaft sei "zutiefst schockiert", werde sich aber nicht einschüchtern lassen. Halber fordert mehr Sicherheit an jüdischen Einrichtungen in der Hauptstadt.

Sarah habe viele palästinensische Freunde gehabt

Sarah Milgrim war laut ihrem Vater Robert Milgrim engagiert in der Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern. Gegenüber CBS News sagte er: "Sie liebte Israel und alle Menschen im Nahen Osten." Seine Tochter habe mehrere Sommer in Israel verbracht und mit Gruppen auf beiden Seiten gearbeitet, um sie zusammenzubringen. Sie habe viele palästinensische und israelische Freunde gehabt. Der Job in der Botschaft sei ihre erste Stelle nach dem Studium zweier Masterabschlüsse gewesen. Milgrim erfuhr in der Nacht von den Plänen Yaron Lischinskys, seiner Tochter einen Heiratsantrag zu machen – über den israelischen Botschafter.

Täter mit starkem Bezug zur propalästinensischen Protestbewegung

Nach Angaben der BBC arbeitete Rodriguez seit 2024 bei der American Osteopathic Information Association, einer Fachorganisation im Bereich der osteopathischen Medizin. Zuvor war er laut Linkedin-Profil und der Website der Organisation HistoryMakers als Forscher in Chicago tätig. HistoryMakers ist eine Bildungsinitiative, die Lebensgeschichten afroamerikanischer Persönlichkeiten dokumentiert. Social-Media-Konten, die ihm gehören sollen, zeigen laut BBC ein starkes Engagement in der propalästinensischen Protestbewegung.

2017 soll er laut einem Onlinebericht der kommunistischen Splittergruppe "The Party for Socialism and Liberation" nahestanden haben. Die Gruppe erklärte auf der Plattform X, Rodriguez habe "nur kurzzeitig" Kontakt zu einer ihrer Ortsgruppen gehabt. Seit sieben Jahren bestehe keinerlei Verbindung mehr. In dem Post distanzierte sich die Partei von der Tat: "Wir haben damit nichts zu tun und distanzieren uns davon."

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