Coronavirus

"Bei diesem Tempo erst nächstes Jahr durchgeimpft"

Politologe Peter Filzmaier sprach am Sonntag in der "ZiB2" über den Impfstreit in der Koalition.

Heute Redaktion
Teilen
Peter Filzmaier war zu Gast in der ZiB2.
Peter Filzmaier war zu Gast in der ZiB2.
picturedesk.com

Der Konflikt um die Verteilung der Impfstoffe hat sich am Wochenende zugespitzt. Am Freitag holte Bundeskanzler Sebastian Kurz zum Rundumschlag aus. Er kritisierte die Impfbeschaffung in der EU, auch griff er den Koalitionspartner an. Vor allem die Beamten im grünen Gesundheitsministerium hätten schwere Fehler gemacht.

Über eine Million Impfungen durchgeführt

Am Samstag forderte die ÖVP sogar die Suspendierung hochrangiger Beamter im Gesundheitsministerium. Minister Rudolf Anschober ist derzeit gesundheitlich angeschlagen, am Montag soll er wieder aus dem Krankenstand zurückkehren.

Insgesamt wurden bislang 1.026.244 Impfungen in Österreich durchgeführt. Zum Koalitionsstreit rund um die Impfbeschaffung war Politikwissenschaftler Peter Filzmaier zu Gast.

"Impfsache läuft furchtbar schief"

"Die Impfsache läuft furchtbar schief, der Bundeskanzler ist gewaltig unter Druck. Bei diesem Tempo sind wird erst nächstes Jahr durchgeimpft", erklärte der Experte.

Hinzu kommen auch noch schlechte Umfragedaten. "Zwei Drittel halten das Corona-Management der Regierung für schlecht", meint Filzmaier.

Vor allem die Forderungen der Suspendierungen am Wochenende sorgte für eine schiefe Optik, da Anschober erkrankt war. Konkret geht es um den Sonderbeauftragten Clemens Martin Auer. Laut Filzmaier reagierte dieser in einigen Angelegenheiten "nicht sehr sensibel oder verständnisvoll".

Seine Medienauftritte seien zudem "schräg und bizarr" gewesen. Dennoch: "Die Aufforderung zwei Spitzenbeamte zu entlassen, war problematisch", so der Politikwissenschaftler. Er sprach sogar von einer "Kriegserklärung".

"Zu wenig Inhalte präsentiert"

Im Jänner hatte Kanzler Kurz die Impfung nach als "Game Changer" angepriesen. Auch den Beschaffungsprozess hatte er als gut organisiert bezeichnet. Jetzt wird heftig gestritten.

Im vergangenen Jahr hatte die Koalition noch prächtige Werte. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. "Die Nervosität ist verständlich. Die Entscheidungen der Regierung scheinen in dieser Pandemie zu wenig und schlecht begründet. Auch wird von der Bevölkerung kritisiert, dass zu wenig Inhalte präsentiert werden, es gehe nur um Inszenierung", erklärte Filzmaier.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf