Niederösterreich

Betreiber klagt: "Maske beim Sport ist lachhaft"

Eine anonyme Anzeige gegen einen Tullner Fitnessclub rief die Polizei auf den Plan. Die Maskenpflicht soll nicht eingehalten worden sein. 

Tanja Horaczek
Teilen
Polizeikontrolle in Tullner Fitnessclub sorgte für Aufsehen.
Polizeikontrolle in Tullner Fitnessclub sorgte für Aufsehen.
(Bild: iStock)

"Jetzt müssen wir uns schon mit so vielen Maßnahmen herumschlagen, da kann ich so eine anonyme Anzeige überhaupt nicht gebrauchen", ärgert sich Fitnessclub-Betreiber Christoph Dam. Als in seinen Club in Tulln die Polizei antanzte sorgte dies für enormes Aufsehen.

Anonyme Mail sorgte für Polizeieinsatz

Grund für den Besuch war eine anonyme Mail, worin sich jemand beschwert hatte, dass die Corona-Maßnahmen nicht eingehalten werden würden. "Doch das ist vollkommener Blödsinn. Wir achten schon darauf, dass unsere Mitglieder beim Betreten des Clubs und in der Garderobe ihre Masken tragen", teilt Dam gegenüber "Heute" mit. 

"Wir sind kein Discount Club, wo sich Menschenmassen in den Garderoben und auf der Trainingsfläche stapeln. Weiters weisen wir unsere Gäste immer auf die Maskenpflicht hin, nur können wir nicht immer und überall gleichzeitig sein", ärgert er sich.

Enormes Umsatzloch

Die Maskenpflicht in der Fitnessbranche findet Dam völlig sinnbefreit. "Im öffentlichen Verkehr oder dort wo Leute wirklich dicht beisammen stehen, lasse ich es mir einreden - aber hier haben wir genügend Platz", stellt er klar. Die Maßnahmen der Regierung kann er für seine Branche nicht verstehen. "Wie soll man trainieren mit Maske?", fragt er sich. Laut seinen Angaben hat einen Umsatzrückgang von 25 Prozent. "Die Mitglieder, die weggefallen sind, wieder aufzubauen, wird Jahre dauern", kritisiert er.

Die gesamte Wirtschaft wird laut Fitnessclub-Besitzer an die Wand gefahren. "Diese versprochenen Zahlungen an uns Unternehmen sind lachhaft. Das ist wie, wenn man 5 Liter Blut spendet und dann 10 Prozent wieder retour bekommt", belächelt er die Aussagen der Politiker. Bis jetzt habe er noch keine Ausgleichszahlung erhalten.

Ärger über selbsternannte "Corona-Justizler"

Ihn ärgert auch, dass die Wirtschaftskammer sich nicht für die Fitnessbranche einsetzt. "Auch für uns wäre eine Umsatzsteuerentlastung hilfreich. Aber da sagt keiner was", fühlt sich Dam im Stich gelassen. 

Besonders enttäuscht ist er aber, dass die anonyme Anzeige aus dem Umfeld kommt. "Die Polizei war nett bei dem Hausbesuch. Aber ist es notwendig, dass sich die selbsternannten 'Corona-Justizler' hier aufspielen? Wir haben auch schon so genug Probleme", betont er.