Der Sommer 2025 zeigt in Italien gerade seine extremste Seite. Ein afrikanisches Hochdruckgebiet namens "Kamel" treibt die Temperaturen in gefährliche Höhen. Besonders betroffen sind Sizilien, Sardinien, Apulien und die Po-Ebene.
Meteorologe Lorenzo Tedici vom Wetterportal ilmeteo.it schlägt Alarm: In der Lombardei sind bis zu 37 Grad im Schatten möglich, auf Sizilien drohen sogar bis zu 50 Grad. Damit könnte der europäische Hitzerekord von 48,8 Grad - gemessen in der Kleinstadt Floridia bei Syrakus am 11. August 2021 - gebrochen werden.
Auch nachts bleibt es in "Bella Italia" extrem: Tropennächte mit kaum unter 20 Grad selbst im Norden, im Süden bis zu 28 Grad. Besonders belastend: die hohe Luftfeuchtigkeit im Po-Tal, die das Hitzeempfinden der Menschen weiter steigert.
Kritisch ist die Lage vor allem in Siziliens Inland - zwischen Syrakus und Catania fehlt die kühlende Meeresbrise komplett. Damit die 50-Grad-Marke fällt, müssen trockene Luftmassen, wenig Feuchtigkeit und Abstand zum Meer zusammentreffen.
Zusätzlich verschärft sich die Wasserkrise: Auf Sizilien sind viele Stauseen fast leer, in manchen Regionen wird das Wasser bereits rationiert. Der heiße Sommer trifft auf einen niederschlagsarmen Winter und einen launischen Frühling - eine explosive Mischung.
Die Politik reagiert: In der Lombardei sind Außenarbeiten zwischen 12.30 und 16 Uhr bis Mitte September verboten. Auch andere Regionen planen ähnliche Schutzmaßnahmen. Fakt ist: Was früher als Ausnahme galt, wird zur Regel. Italiens Hitzeprobleme wachsen sich zu einem Dauerzustand aus.