Nun ist es so weit: Laut KSV1870 hat die Kostad Steuerungsbau GmbH ihre Zahlungen eingestellt und einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Wiener Neustadt eingebracht. Das Verfahren wird wohl zeitnah eröffnet.
Die Haupttätigkeit des Unternehmens bestand in der Serienproduktion im Bereich der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Dies inkludiert auch Systeme und Sonderlösungen, Software und Serviceleistungen für die Ladeinfrastruktur.
Bislang wurden bei Kostad 46 Mitarbeiter beschäftigt, davon 21 Angestellte und 25 Arbeiter. Laut eigenen Angaben wurden die März-Gehälter noch bezahlt. Insgesamt sollen sich die Verbindlichkeiten laut Schuldnerangaben auf 18,5 Millionen Euro belaufen, 150 Gläubiger bangen um ihr Geld.
Ursache soll laut KSV1870 eine Trendumkehr in der Branche im März 2024 gewesen sein. Dies hätte dazu geführt, dass das Unternehmen den eigenen Mitarbeiterstand von 80 auf nunmehr 46 reduzieren musste. Im dritten Quartal 2024 kam es dann zu einer Absatzkrise, welche insbesondere aus einer gewissen Zurückhaltung im öffentlichen und halböffentlichen Bereich resultieren soll. Letztlich musste die Schuldnerin mit ihrem Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens auf die aktuelle Situation reagieren.
Das Unternehmen soll jedoch fortgeführt werden. Eine Sanierung des Unternehmens soll durch Einstieg eines Investors gelingen. Entsprechende Vorgespräche sollen dazu schon geführt worden sein.
"Das Unternehmen bietet seinen Gläubigern im Rahmen des beantragten Sanierungsverfahrens eine Sanierungsplanquote von 20Prozent%, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme. Hierbei handelt es sich vorerst lediglich um das erste Formalangebot. Es wird nun zu prüfen sein, ob die angebotene Quote angemessen und erfüllbar ist", so Peter Stromberger vom KSV1870.