Parteien im Clinch

"Blamage für Regierung" – Streit um Trinkgeld tobt

Rund ums Trinkgeld ist eine hitzige Debatte entbrannt: Die jetzige Regelung soll reformiert werden – doch wie? "Heute" hat sich im Parlament umgehört.
Aitor Lopez de Alda
10.07.2025, 10:25
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Es ist das Thema der Woche – wie wird in Zukunft das Thema Trinkgeld geregelt? Derzeit ist das Trinkgeld zwar steuerfrei, jedoch fallen Sozialversicherungsabgaben an. Diese sind je nach Bundesland und Branche unterschiedlich hoch. Das Problem: Immer mehr Gäste zahlen Trinkgeld mit Karte – und machen so die Beträge für den Staat sichtbar. Liegen diese deutlich über den Pauschalen, werden die echten Summen herangezogen. Das führt nun in vielen Fällen zu Nachzahlungen bei der Sozialversicherung.

Regierung will "Wirrwarr" beenden

Die Parteien sind sich einig: Die aktuelle Regelung ist unübersichtlich und muss überarbeitet werden. Uneinigkeit herrscht jedoch darüber, wie eine neue Lösung konkret aussehen soll. "Heute" war im Parlament und hat mit den Parteien gesprochen:

Während ÖVP und SPÖ bereits zueinander gefunden haben, legen sich die NEOS noch quer. Die Pinken wollen eine generelle Streichung der Abgaben aufs Trinkgeld. "Der Wirt soll sich um die Kunden kümmern, nicht mit komplizierten Regelungen", sagt Nationalratsabgeordneter Markus Hofer von den NEOS. Für seine Partei ist es wichtig, dass es einen möglichst geringen Aufwand für die Unternehmer gibt.

Die SPÖ befürchtet jedoch, dass Kellner langfristig Nachteile bei Pension oder Arbeitslosengeld haben könnten. Im "Heute"-Interview sagt SPÖ-Nationalrat Josef Muchitsch: "Gerade in Branchen mit niedrigem Kollektivvertrag müssen wir über Abgaben verhandeln."

FPÖ stellt sich quer

Ganz anders sehen das die Freiheitlichen – und kündigen massiven Widerstand an. "Das ist eine Blamage", sagt FPÖ-Nationalrat Maximilian Weinzierl. Die Regierung wolle sich mit neuen Abgaben nur selbst finanzieren, so sein Vorwurf. Statt zusätzlicher Belastungen für die Bürger fordert Weinzierl Einsparungen im Migrationsbereich. "Es gibt andere Wege, um zu sparen. Wenn eine syrische Familie 9.000 Euro Mindestsicherung bekommt, darf man nicht über Abgaben auf Trinkgeld diskutieren", so der FPÖ-Politiker.

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