Über 23 Millionen Euro Schaden verursachte Sozialleistungsbetrug in Österreich vergangenes Jahr. Innenminister Gerhard Karner kündigte am Montag bei einer Pressekonferenz deshalb eine Verschärfung der Gangart an, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stellen und mit anderen Staaten soll verbessert werden.
Schon jetzt liegt die Aufklärungsquote aber bei rund 99 Prozent. "Wir kriegen sie praktisch alle", sagte Karner deshalb nicht zu Unrecht. Viele Fälle von Sozialbetrug haben zudem eine Verbindung ins Ausland, wie auch einige Beispiele zeigen.
So gab es da etwa eine Wienerin, die ihre Wohnung vermietete, aber trotzdem Mindestsicherung bezog und diese Einnahmen verschwieg. Wieso sie ihre Wohnung überhaupt weitervermieten konnte? Sie lebte überwiegend in Dubai – nicht gerade ein billiges Pflaster.
Noch kurioser, aber ebenso dreist, ist der Fall eines Mannes, der angab, fast blind zu sein. Er bezog aus diesem Grund Pflegegeld der Stufe 6, also 1.641,10 Euro pro Monat. Wie die Ermittler herausfanden, postete er auf sozialen Medien aber Bilder von einer Motorradtour.
Gleich "etliche" Fälle gab es von Armeniern, die sich als Syrer ausgaben, um so an Asylstatus und Sozialleistungen zu kommen. Teilweise waren sie nach wie vor in Armenien gemeldet, hatten dort Grundstücke oder sogar Firmen.