Wahl-Fight im TV

"Blödsinn, unglaublich": Ludwig weist FP-Nepp zurecht

In rund einer Woche wird in Wien gewählt. In einer TV-Diskussion lieferten sich Bürgermeister Ludwig und Dominik Nepp (FPÖ) ein hitziges Wortgefecht.
Lukas Leitner
18.04.2025, 10:53

In nur einer Woche, am 27. April, findet in der Bundeshauptstadt die nächste große politische Entscheidung statt, die Wien-Wahl. Laut aktuellen Umfragen bleibt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) unangefochten Chef im Rathaus – er liegt mit seiner SPÖ mit 39 Prozent sicher auf dem ersten Platz.

Doch eine Zweierkoalition ist alles andere als fix. Denn die FPÖ mit Spitzenkandidat Dominik Nepp dürfte laut den Demoskopen ihr Ergebnis von 2020 verdreifachen und könnte eine rot-pinke oder rot-grüne Regierungsbank verhindern – "Heute" berichtete.

Trotz des klaren Sieges der Sozialdemokraten bleibt die Situation im Wahlkampf angespannt. Der Umgangston zwischen den Parteien ist rau. In einer TV-Diskussion der Spitzenkandidaten bei ServusTV mit Moderator Michael Fleischhacker lieferten sich die Spitzenkandidaten am Donnerstag eine hitzige Debatte nach der anderen. Vor allem Bürgermeister Michael Ludwig und FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp krachten mehrmals aneinander.

Mindestsicherung sorgt für Aufregung

Besonders brisant wurde es bei der Mindestsicherung, die schon zuvor im Wahlkampf für viel Aufregung sorgte. Immerhin sollen laut der FPÖ rund 700 Millionen Euro für Sozialleistungen an Nicht-Österreicher gehen. Zugleich soll in Wien aber eingespart werden: "Ich gehe davon aus, dass wir auch heuer etwa 500 Millionen Euro einsparen werden müssen und damit deutlich unter dem prognostizierten Budgetdefizit bleiben", erklärte Bürgermeister Ludwig im Fernsehen.

Für Dominik Nepp geht diese Rechnung nicht auf. Er fordert ganz klar, "die Mindestsicherung an die Staatsbürgerschaft zu koppeln."

FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp griff Bürgermeister Michael Ludwig bei der Mindestsicherung direkt an.
ServusTV / Manuel Seeger

Wiener sind verzweifelt

Denn die "Wiener sind am Verzweifeln". Für sie würde am Ende vom Geld noch viel Monat übrig bleiben, während sich andere Menschen, "die nicht arbeiten gehen wollen, die die Sprache nicht sprechen und nicht Teil der Gesellschaft werden wollen", in der Mindestsicherung befinden.

Diese Menschen seien für den Arbeitsmarkt "unvermittelbar", führte Nepp weiter aus – "weil sie eben nicht, wie 2015 versprochen, wo Sie (Anm. Red. Bürgermeister Michael Ludwig) sich mit der Willkommenskultur gebrüstet haben, gut ausgebildet sind", griff der Freiheitliche den Bürgermeister an. Auf Ludwigs Kopfschütteln setzte der Freiheitliche nach: "Sie waren ja selbst am Bahnhof und haben Teddybären geworfen."

Ludwig: "Stimmt ja gar nicht"

Ludwig wollte das nicht auf sich sitzen lassen und warf ein: "Stimmt ja gar nicht. Was Sie für einen Blödsinn reden. Das ist unglaublich. Reine Polemik, was Sie hier erzählen."

Michael Ludwig während ServusTV's "Wien-Wahl25: Runde der Spitzenkandidaten".
ServusTV / Manuel Seeger

Nepp ist sich bei seiner Argumentation aber sicher. Der Integrationsfond habe bestätigt, dass es sich hier um Menschen handle, die weder rechnen, schreiben noch lesen können. "Der Aufwand, diese Menschen in den Arbeitsmarkt zu bekommen, dauert Generationen, weil Sie diese Menschen hierhergelockt haben. Und die Mindestsicherung ist ein Pullfaktor", polterte der FPÖ-Politiker.

Eine klare Antwort von Ludwig gab es darauf nicht. Dafür mischte sich ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer in das Wortgefecht ein: "Herr Nepp, Sie stellen sich immer außerhalb des Spielfelds und bellen herein. Damit werden Ihre Argumente auch nicht aufgenommen."

"Ordnung und Menschlichkeit"

Die Neos haben zudem eine klare Vorstellung, was es in der Debatte nun braucht. Spitzenkandidatin Selma Arapović fordert eine bundesweit einheitliche Regelung bei der Mindestsicherung und Residenzpflicht. Grünen-Spitzenkandidatin Judtih Pühringer betonte nur: "Ich wünsche mir für das Migrations- und Integrations-Thema zwei Dinge: Ordnung und Menschlichkeit."

{title && {title} } LL, {title && {title} } 18.04.2025, 10:53
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