"System unter Druck"

Brisante Studie: Mehrheit fürchtet Medikamenten-Engpass

Im Fokus des neuen Austrian Health Reports standen die Gesundheit der Bevölkerung und wie es um die Medikamentenversorgung steht.
Heute Life
07.09.2025, 20:04
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So steht es um unsere Gesundheitsversorgung – diese Studie zeigt jedes Jahr, wie Österreicher darüber denken. Jetzt gibt es den neuen Austrian Health Report. Im Fokus stand die Gesundheit der Österreicher und wie es um die Medikamentenversorgung steht (Stichwort Engpässe). Dazu hat das Arzneimittelunternehmen Sandoz 1.004 Österreicher im Sommer 2025 vom Institut für empirische Sozialforschung IFES befragen lassen.

Die Ergebnisse im Überblick

  • 69 % der Befragten schätzen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als (sehr) gut ein und liegen damit leicht über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
  • 50 % der Österreicher sind 2025 mit dem Gesundheitssystem zufrieden. Dieser Wert ist in den letzten vier Jahren stabil geblieben.
  • 82 % rechnen mit Leistungskürzungen seitens der Krankenversicherungen
  • 80 % erwarten politische Sparmaßnahmen
  • Über alle Altersgruppen hinweg wird Digitalisierung der Medizin mit 52 % positiv bewertet
  • Konkrete digitale Lösungen (z. B. elektronisches Rezept oder digitaler Beipackzettel) werden von zwei Dritteln befürwortet
  • Auch der Einsatz von KI in der Medizin wird prinzipiell unterstützt

52 % erwarten Engpässe bei Medikamentenversorgung

Die Hälfte der Bevölkerung nimmt täglich Medikamente ein. Dabei beurteilt eine große Mehrheit von 86 % der Österreicher die Herstellung von Arzneien in Österreich für eher schon bzw. sehr wichtig. Diese Zustimmung steigt mit zunehmendem Alter. Dabei darf Versorgungssicherheit ihren Preis haben: Selbst in Zeiten erhöhter Inflation unterstützen 48 Prozent eine Inflationsanpassung der Medikamentenpreise.

Konfrontiert mit Lieferengpässen für unterschiedliche Güter, fühlen sich 64 % der Österreicher durch einen Versorgungsengpass bei Medikamenten bedroht. Eine Unterbrechung der Versorgung mit Gas, Öl, Lebensmitteln und Wasser wird von deutlich weniger Befragten als bedrohlich wahrgenommen. 52 % der Österreicher erwarten in den nächsten Jahren Engpässe bei der Medikamentenversorgung.

"Arzneiproduktion in Europa stärken"

"Europa ist schon lange nicht mehr die Apotheke der Welt, ein großer Teil der Pharmaproduktion wurde nach Indien und China verlagert. Die Chinesen brauchen daher gar keine Atombombe. Sie liefern einfach keine Antibiotika, dann erledigt sich Europa von ganz allein. Wenn wir unsere gesundheitsstrategische Resilienz zurückgewinnen wollen, müssen wir die Produktion in Europa gezielt stärken", erklärte Ulrike Holzgrabe, Senior Professorin an der Universität Würzburg und Expertin für strategische Resilienz in der Arzneimittelproduktion.
7 von 10 der Befragten befürworten eine gemeinsame europäische Strategie zur Sicherstellung der Medikamentenversorgung und sehen eine gemeinsame Vorratshaltung auf europäischer Ebene positiv.

Generika lösen das Problem – zum Teil

"Unser Gesundheitssystem steht unter Druck – doch Generika und Biosimilars sind Teil der Lösung: Schon heute machen Generika die Hälfte aller verschriebenen Medikamente in Österreich aus, verursachen aber nur 16 Prozent der Kosten", so Marco Pucci, Country President Sandoz Österreich zum Thema abschließend.

{title && {title} } red, {title && {title} } 07.09.2025, 20:04
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